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Landschaften/ Orte

 


FOSDINOVO


Fosdinovo (Fosdinòo im Dialekt der Luni­gia­na, ei­ner his­to­ri­schen Re­gion im süd­li­chen Teil Li­gu­riens und im nörd­li­chen Teil der Tos­ka­na) ist ei­ne Ge­mein­de mit et­wa 4900 Ein­woh­nern in der Pro­vinz Mas­sa-Car­ra­ra in der Tos­ka­na. Der Ort gilt als ei­ner der am meis­ten fo­to­gra­fier­ten Or­ten der Lunigiana. In den Straßen von Fosdinovo kann man die Luft eines Grenzlandes einatmen, das Meer fühlen, ohne die Berge zu vergessen.

Das Symbol des Ortes ist das Cas­tel­lo Ma­la­spi­na, das sich auf dem Berg­gip­fel er­hebt und als ei­ne der schöns­ten und best­er­hal­te­nen Fes­tun­gen der Lu­ni­gia­na gilt. Die Burg stammt aus der zwei­ten Hälf­te des 12. Jahr­hun­derts und liegt zwi­schen den Apua­ni­schen Al­pen und dem Tyrrhe­ni­schen Meer. Sie ver­schmilzt mit dem unter ihr lie­gen­den Sand­ge­stein, so­dass es den Ein­druck ver­mit­telt, als seien Fels und Burg aus ei­nem ein­zel­nen Stein­block ge­mei­ßelt. Das ver­leiht ihr den Ein­druck ei­ner un­be­zwing­baren Festung.


TIPP: Das Schloss ist eine Se­hens­wür­dig­keit und mehr als das: Man kann im Cas­tel­lo Ma­las­pi­na über­nach­ten! Die­se außer­ge­wöhn­li­che Un­ter­kunft hat zu­dem auch ein un­glaub­lich gu­tes Preis- Leis­tung-Ver­hält­nis. Al­le Zim­mer sind mit an­ti­ken Mö­beln aus­ge­stat­tet, wo­durch man das his­to­ri­sche Am­bien­te haut­nah spürt. Die Zim­mer bli­cken auf das mit­tel­al­ter­li­che Dörf­chen oder ins Tal. Ei­ni­ge sind mit ei­nem Bad aus Car­ra­ra-Mar­mor aus­ge­stat­tet.

Die Lunigiana hat ein rei­ches gas­tro­no­mi­sches Er­be mit Ge­rich­ten, die eine „ar­me“, aber nicht we­ni­ger schmack­haf­te Kü­che wi­der­spie­geln, die ei­ner weit zu­rück­lie­gen­den Tra­di­tion folgt. Die „Testaroli“ bei­spiels­wei­se sind ei­ne Teig­wa­re, die frü­her un­ter der Asche ge­ba­cken wur­de und mit Pes­to oder mit Oli­ven­öl und ge­rie­be­nen Par­me­san­kä­se ser­viert wird; die „La­sa­gne bas­tar­de“, die aus Mehl, Kas­ta­nien­mehl, Salz und Was­ser her­ge­stellt wer­den und mit ei­ner Pilz­soße oder mit „salsicce“ ser­viert wer­den; die „Barbotta“, ein Fla­den aus Mais­mehl, Par­me­san, Milch und Zwie­beln; die „Torta d'erbi“ ein Ge­mü­se­ku­chen, der aus ver­schie­de­nen Feld­kräu­tern be­steht und als ab­so­lu­tes „Muss“ der Kü­che in der Lunigiana gilt. Nicht zuletzt ist der berühmte „castagnaccio“ zu erwähnen, eine alte Süßspeise aus Kastanienmehl.


TIPP: Der ver­dau­ungs­för­dern­de, aro­ma­ti­sche Di­ges­tiv-Likör China Clementi, der aus zwei kost­ba­ren Sor­ten Chi­nas, der Ca­li­sa­ya und der sel­te­nen Succirubra er­zeugt wird, die ihm die cha­rak­te­ris­ti­sche oran­ge Far­be und ei­nen au­ßer­ge­wöhn­li­chen Ge­schmacks­reich­tum ver­lei­hen. Dr. Giu­sep­pe Cle­men­ti, ein Bo­ta­ni­ker aus der Lu­ni­gia­na, schuf 1884 in sei­ner Apo­the­ke das Re­zept der "China Clementi", in­zwi­schen ein Klassiker.

TIPP: Trattoria Quinta Ter­ra: Diese Trat­to­ria über­zeugt mit dem tol­len Am­bien­te im al­ten Schloss­ge­wöl­be und über­rascht mit ih­rem Preis-Leis­tung-Ver­hält­nis. Das Es­sen ist eine Kom­bi­na­tion aus tra­di­tio­nel­len li­gu­ri­schen und tos­ka­ni­schen Spezialitäten.

TIPP: Agriturimo La Burlanda: Mit dem Au­to sind es 10 Mi­nu­ten zu die­sem Agri­tu­ris­mo, ei­nem Klei­nod mit herr­li­chem Tal­blick, das her­vor­ra­gen­de Ge­rich­te der ty­pi­schen lo­ka­len Kü­che aber auch ve­ge­ta­ri­sche und glu­ten­freie Me­nüs auf der Spei­se­karte führt.


Die Gegend ist zu schön, um nur Sight­seeing zu be­trei­ben. Ita­lie­nern gilt sie als klas­si­sche „Som­mer­fri­sche“ in der Natur.

TIPP: Wandern in der Umge­bung von Fos­di­novo führt in ei­nes der schöns­ten und authen­tischs­ten Ge­bie­te der Tos­ka­na. Wie­sen und Wald­we­ge er­war­ten den Wan­de­rer im Apen­nin. Und hoch über dem Meer thro­nen die Apua­ni­schen Al­pen mit ein­zig­ar­ti­gen Hö­hen­we­gen. Klei­ne ver­wun­sche­ne Berg­dörf­chen sind Nah­rung für die Seele.

TIPP: Für Wanderreiten ist Fos­di­no­vo ein na­he­zu idea­ler Ort. Wei­te Räu­me, be­ein­dru­cken­de Bli­cke aufs Meer, auf die Apua­ni­schen Al­pen und auf die Apen­ni­nen füh­ren zu un­ver­gess­li­chen Momenten.

TIPP: Für Geschichtsin­te­res­sier­te gibt es in Fos­di­no­vo das „Mu­seo Audio­vi­si­vo del­la Re­sis­tenza“ (Mu­seums des Wi­der­stands), das auf­grund der Zu­sam­men­stö­ße von Par­ti­sa­nen­ein­hei­ten mit den in die­sem Ge­biet der Apua­ni­schen Al­pen ope­rie­ren­den Ab­tei­lun­gen der Waf­fen-SS und der Wehr­macht er­rich­tet wurde.

TIPP: Im Abenteuerpark Fosdinovo kann man Abenteuer in allen Formen und Größenordnungen erleben. Mit mehr als 50 ver­schie­denen Hindernissen und 200 m Rutschseilen handelt es sich um den best­aus­ge­stat­te­ten Abenteuerpark seiner Art in Italien.

VORSCHLAG: Toskana Nord: Florenz – Apennin – Apuanische Alpen. Mit GPS-Tracks. Der Rother Wanderführer Toskana Nord stellt 50 ausgewählte Touren rund um Florenz, den Apennin und die Apuanischen Alpen vor.
 


WEITERES ZU FOSDINOVO


MEINE HOTELTIPPS:


 50–80 € Casa Virgilio (3,7 km vom Orts­zen­trum)
 50–100 € B & B Il Giardino del­le Es­pe­ri­di (3 km vom Orts­zen­trum)
 50–100 € Agriturimo La Bur­lan­da (4,4 km vom Orts­zen­trum)
 80–110 € Cas­tel­lo Ma­las­pi­na (Orts­zen­trum)
 > 100 € B & B Il Gira­sole (1,1 km vom Orts­zen­trum)


Bei der Auswahl habe ich mich auf die unmittelbare Nähe des Ortes beschränkt. Es empfiehlt sich, die sehr beliebte Unterkunft im Castello rechtzeitig zu reservieren.