Persönlichkeiten

Bud Spencer

Bekannt wurde Car­lo Pedersoli (31. Oktober 1929 in Nea­pel; † 27. Juni 2016 in Rom) hauptsächlich unter seinem Pseu­do­nym Bud Spen­cer durch die zahl­rei­chen Prü­gel-Ko­mö­dien, die er zu­sam­men mit dem Schau­spie­ler Te­ren­ce Hill dreh­te. In die­sen Filmen spielte er einen dick­köpf­igen, phleg­ma­ti­schen, aber gutherzigen Kerl, der schlagkräftig allerlei Böse­wich­te außer Gefecht setzt. Im Laufe seines Lebens war Pedersoli außer Filmschauspieler auch Sportschwimmer, Sänger, Komponist, Dreh­buch­autor und vieles mehr.
Pedersoli kam am 31. Oktober 1929 in Neapel auf die Welt, wurde 1935 ein­ge­schult und begann zwei Jahre darauf in einem örtlichen Schwimmverein mit dem Schwimm­sport, wo er bald erste Preise ge­wann. Wegen der Wirt­schafts­kri­se musste die Fa­mi­lie zuerst 1940 nach Rom ziehen, wo Carlo das Gym­na­sium besuchte und dem Schwimmsport weiter nach­ge­hen konnte, und 1947 nach Süd­ame­ri­ka, so­dass Carlo sein Chemie-Studium unterbrechen musste. In Brasilien, Argentinien und Uruguay ging er verschiedenen Jobs nach, bevor er 1948 zurück nach Italien kam.
Pedersoli
In Italien begann er ein Jurastudium, konzentrierte sich aber hauptsächlich aufs Schwimmen. Im sel­ben Jahr (1948) holte er sich den ita­lie­ni­schen Meis­ter­titel im Brust­schwim­men, kurz darauf auch jenen über 100 Meter Freistil. Er war der erste Italiener, der die 100-Meter-Strecke in unter einer Minute schwamm. Die ita­lienischen Meisterschaften gewann Carlo sieben Jahre hintereinander.

Bud Spencer
Zwei wie Pech und Schwefel
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1952 nahm er als Mitglied der italienischen Na­tio­nal­mann­schaft an den Olym­pischen Spielen in Helsinki teil, im Team der Freistilschwimmer und in der Wasserball-Mannschaft. Als Freistilschwimmer nahm Pedersoli 1956 erneut an den Olympischen Spielen teil; in Melbourne kam er allerdings nicht über das Halbfinale hinaus. Bei den 100 Metern Freistil reichte es zum elften Platz.
1957 beendete er im Alter von 27 Jahren seine Schwimmkarriere und schloss sein Uni­ver­si­täts­stu­dium ab und promovierte zum Doktor der Ju­ris­pru­denz. Während all die­ser Jah­re hat­te er be­reits klei­ne Rol­len in ver­schie­de­nen Fil­men ge­spielt, bei­spiels­wei­se in „Quo Vadis?„ (1951), „Siluri umani“ (1954), „Un eroe dei nostri tempi“ (1955) und „Il cocco di mamma“ (1957).
Armdrücken mit Mücke
Von 1957 bis 1960 war er dann wieder in Süd­ame­rika, um dann endgültig nach Italien (Rom) zu­rück­zu­keh­ren, wo er Maria Amato heiratete, mit der er zwei Kinder bekam.
1959 lernte Pedersoli während den Dreharbeiten zum Monumentalfilm „Han­nibal“ sei­nen späteren Filmpartner Terence Hill (Mario Girotti) kennen. In den Folgejahren arbeitete er hauptsächlich als Komponist und gründete auch eine Pro­duk­tions­fir­ma, die Dokumentarfilme für das italienische RAI-Fernsehen realisierte.
Spencer und Hill - Das Motorradduell
1967 spielte er erstmals mit Mario Girotti in einem Italo-Western „Dio per­do­na... Io no!“ (Gott vergibt – ich nie). Um sich besser zu vermarkten nahmen beide Schauspieler die Künstlernamen an, unter denen sie dann in aller Welt bekannt wurden. Angeblich wählte Pedersoli den Namen „Spencer“, weil er ein großer Bewunderer des amerikanischen Schauspielers Spencer Tracy war.
In den 1970er Jahren erlangte das Team mit dem neuen Genre der „Hau- Drauf-Ko­mödie“ großen Erfolg. Den Durchbruch brachten 1969 der Film „Lo chiamavano Trinità („Die rechte und die linke Hand des Teufels“) und 1971 seine Fortsetzung „... continuavano a chiamarlo Trinità“ („Vier Fäuste für ein Halleluja“). Beide wurden zu Kassenschlager. Die Komödien mit ihren hu­mor­vollen Einfällen und vor allem den lustig insze­nierten Schlägereien mach­ten das die Beiden weltbeberühmtt. Insgesamt drehte das Duo 17 Filme zu­sam­men.
Buds Fress-Duell
Für einige seiner Filme wie beispielsweise Sie nann­ten ihn Mücke (Lo chia­ma­va­no Bulldozer, 1978) und „Das Krokodil und sein Nilpferd“ (Io sto con gli ippopotami, 1979) schrieb Bud Spencer einige Musiktitel. 1979 erhielt er den Cinema-Jupiter-Preis als Deutschlands beliebtester Star.
Auch in den 1980er Jahren drehte Bud Spencer wei­tere Filme, unter ande­rem: „Eine Faust geht nach Westen" (1981), eine italienische Western-Ko­mö­die von Michele Lupo“, „Banana Joe“ (1982), für den Pedersoli auch das Dreh­buch schrieb und „Die Miami Cops" (Poliziotti dell’ottava strada).
1999, wenige Tage nach dem Roberto Benigni fürDas Leben ist schön den Oscar-Preis gewonnen hatte, veröffentlich das Magazin TIME eine Liste der weltweit am meist bekannten italienischen Schau­spie­lern, auf der Bud Spen­cer an erster Stelle stand, gleich gefolgt von Terence Hill.
In den 1990er Jahren war Spencer im Fernsehen mit der in Italien äußerst er­folg­reichen Serie „Zwei Su­pertypen in Miami“ zu sehen. Zusammen mit Te­ren­ce Hill stand er 1994 nach zehnjähriger Pause wieder für den nicht be­son­ders erfolgreichen Film „Die Trouble­maker“ (Botte di Natale) vor der Kamera.
Bud Spencer bei Markus Lanz (1/2)
Nach fünfjähriger Drehpause kehrte Bud Spencer aus finanziellen Gründen an seinem 78. Geburtstag ins Filmgeschäft zurück. In der teils in Berlin, teils in Italien gedrehten deutschen Agentenparodie „Mord ist mein Geschäft, Liebling“ (Tesoro, sono un killer) spielte er an der Seite von Nora Tschirner, Rick Kavanian und Christian Tramitz.
Im Mai 2010 startete bei dem italienischen TV-Sen­der Canale 5 die Serie „I delitti del cuoco“ (Die Verbrechen des Kochs), in der Bud Spencer die Rolle eines pensionierten Polizisten spielt, der auf Ischia ein Restaurant betreibt.
Carlo Pedersoli starb am 27. Juni 2016 in Rom.
 
 
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