Darsteller: Margherita
Buy, Silvio Orlando, Carolina Freschi Regisseur: Giuseppe Piccioni
Längst
vorbei sind die Zeiten des italienischn Neorealismus und der
„commedia allitaliana“, des populären
nationalen Genres der 50er und 60er Jahre. Trivialkomödien
dominieren heute das italienische Kino.
Giuseppe Piccioni versteht sich als Alternative zu diesem Mainstream.
In seinem Film „Nicht von dieser Welt" (Fuori
dal mondo) widmet er sich dem realen Leben und den realen
Menschen Italiens.
In diesem sehr
poetischen Film gibt es keine effekthascherischen Szenen, sondern
nur eine sehr leise und langsam mit unspektakulären, altmodischen
Bildern erzählte Geschichte, die jedoch aufgrund dieser
Zurückhaltung um so stärker berührt. Es ist ein
kleines Kino-Wunder.
Leise
und betulich erzählt Piccioni mit unspektakulären,
altmodischen Bildern die Geschichte von vier Menschen.
Vier Menschen, vier Schicksale in Mailand.
In elf Monaten will die OrdensschwesterCaterina (Margherita Buy) ihr endgültiges
Gelübde ablegen und nach Kolumbien in die Mission gehen.
Die Oberin ermahnt sie und andere übereifrige
Novizinnen aber, nicht dem unerreichbaren Ideal
einer Heiligen nachzueifern, sondern sich mit der Rolle
einer Nonne zu bescheiden. Caterinas Mutter
(Giuliana Lojodice) ist sowieso dagegen, dass ihre Tochter
ins Kloster gegangen ist. Der etwas lethargische Ernesto (Silvio Orlando)
ist Besitzer einer Wäscherei. Er ist nicht sehr glücklich,
denn er hat das Geschäft nur auf Wunsch seines Vaters
übernommen. Ständig nörgelt er an der Arbeit
seiner Büglerinnen herum und verwechselt sogar immer
wieder ihre Namen.
Teresas (Carolina Freschi) Leben verläuft Richtungs-
und Ziellos, sie jobbt als Kellnerin. Sie zieht endgültig
aus der Wohnung ihrer Mutter aus und sieht sich nach Bekannten
um, wo sie mal für eine Nacht schlafen kann.
Darunter ist auch der idealistische Polizist Gabriele (Alessandro di Natale), der hofft, dass sie bei ihm bleibt.
In einem Park übergibt
ein Jogger Caterina einen zwei oder drei Tage alten Säugling,
den er gerade gefunden hat.
Caterina bringt das ausgesetzte Baby sofort in ein Krankenhaus.
An dem Pullover, in den das Kind eingehüllt war, entdeckt
sie die Marke einer Reinigung.
Der Pullover gehört Ernesto selbst. Er überließ
ihn vor einer Zeit einer damaligen Mitarbeiterin namens Teresa,
als er sie nach Hause begleitete und ihr kalt war. Widerwillig
hilft er der Nonne bei der Suche nach dem Mädchen.
Ohne der Oberin
etwas zu verraten, läuft Caterina täglich ins Krankenhaus,
um das Kind zu sehen und auf den Arm zu nehmen. Sie hätte
nie gedacht, dass sie sich nach einem Kind und einer Familie
sehnen könnte. Sie fängt an, an ihrer Berufung zu
zweifeln. Ihre naive Bitte, den Säugling für ein paar
Tage mit ins Kloster nehmen zu dürfen, wird von der Krankenschwester
abgelehnt. In etwa drei Wochen soll das Kind ohnehin Adoptiveltern
übergeben werden. Caterinas wohlgeordnetes Leben droht
durch die Konfrontation mit ihr bis dahin fremden Gefühlen
aus der Bahn zu geraten.
Das gilt auch für
Ernesto, der durch die Nachforschungen der Nonne aus seiner
Niedergeschlagenheit erwacht. Zuerst kommt er gar nicht auf
den Gedanken, dass er der Vater des Kindes sein könnte,
doch allmählich gewöhnt er sich an den Gedanken und
fängt sogar an, es zu wünschen. Immer eifriger begleitet
er die Ordensschwester bei der Suche nach Teresa. Caterina ist
irritiert, nicht nur über ihre mütterlichen Gefühle,
sondern auch über die menschliche Nähe zu Ernesto.
Bevor sie wieder einmal zu Ernesto in den Wagen steigt, wechselt
sie die Ordenstracht gegen Alltagskleidung.
Sie finden Teresa in einem
Tanzlokal. Ernesto wagt nicht, das Mädchen anzusprechen.
Caterina übernimmt die Aufgabe. Teresa ist tatsächlich
die Mutter des ausgesetzten Kindes. Ernesto, versichert sie
aber, habe damit nichts zu tun. Sie wollte ihre Schwangerschaft
vor Gabriele verheimlichen.
Giuseppe Piccioni
Giuseppe Piccioni, 1953 in Ascoli Piceno (Marche) geboren, erntete 1987 mit seinem Debütfilm „Il grande
Blek“ große Anerkennung. Noch im gleichen Jahr
erhielt er den „Premio De Sica“ für das beste
junge italienische Kino.
Sein Film „Nicht von dieser Welt" (Fuori dal mondo) gewann 1999 fünf David di Donatello und war für vier weitere nominiert. Im Jahr 2001 lief „Licht meiner Augen"(Luce dei miei occhi) im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Venedig
Sein Film von 2009 „Giulia geht abends nie aus“ (Giulia non esce la sera) gelangte am 1. September 2011 in die deutschen Kinos.
Nicht von dieser Welt
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Giulia geht abends nie aus()
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Luce dei miei Occhi
()
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