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Auf dieser Seite werden von Zeit zu
Zeit interessante, überraschende, kuriose bis
skurrile Kurznachrichten aufgeführt, die unser südliches
Nachbarland betreffen. |
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13. Januar 2021 |
Mega-Prozess gegen die 'Ndrangheta: In Lamezia Terme in Kalabrien beginnt ein Prozess gegen 350 mutmaßliche Mitglieder und Helfer der kalabrischen Mafia-Organisation ‘Ndrangheta. Es dürfte eines der größten Mafia-Prozesse des Landes seit Jahrzehnten werden. Der italienische Staat will damit ein Signal setzen Er könne damit Stärke gegen die Organisierte Kriminalität demonstrieren. Sie erwarten, dass das Verfahren ein bis zwei Jahre dauert. Den Beschuldigten werden Mafia-Zugehörigkeit, Mord, illegaler Waffenbesitz, Drogenhandel, Erpressung, Geldwucher und vieles mehr vorgeworfen. |
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25. Dezember 2020 |
Einsamer 94-Jähriger ruft die Polizei:
Weil er sich einsam fühlte und mit jemandem Weihnachten feiern wollte, rief ein 94-jähriger Mann aus Alto Reno Terme bei Bologna den Notruf an. „Mir fehlt nichts, mir fehlt nur eine Person, mit der ich zu Weihnachten anstoßen kann“, sagte er, als die Carabinieri antworteten. „Könnte ein Beamter zehn Minuten bei mir zum Anstoßen vorbeikommen?“, fragte er. Seine Kinder seien weit weg und er fühle sich einsam. Hier zeigte sich der empathische Charakter der Italiener, denn es kamen tatsächlich ein wenig später zwei Carabinieri bei ihm vorbei. Zu dritt stießen sie mit ihm an. Zusammen machten sie einen Videoanruf bei seinen Verwandten. |
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2. Dezember 2020 |
Hochwasser-Schutzsystem Mose funktioniert: Es war ein historischer Moment für Venedig. Man erwartete ein Hochwasser von 130 Zentimetern. Um das zu verhindern, ging die umstrittene Hochwasserschutzanlage Mose in Betrieb, welche Überflutungen in der Lagunenstadt verhindern soll – mit Erfolg, wie sich herausstellte. Etwa 100 Techniker setzten am Samstag alle 78 beweglichen Unterwasserbarrieren des Systems in Gang und stellten sicher, dass der berühmte Markusplatz – und nicht nur dieser – trocken blieb. Noch im vergangenen November hatten zusätzliche heftige Regenfälle zu den schlimmsten Überflutungen seit mehr als 50 Jahren geführt, weshalb die Stadt den Notstand ausrufen musste. |
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24. November 2020 |
Italien für europaweites Verbot von Skiurlaub: Italien will sich für ein europaweites Verbot für Skiurlaub in den Weihnachtsfeiertage einsetzen. Darüber will der italienische Regierungschef Giuseppe Conte mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron sprechen. Die Ansteckungsgefahr sei beim Skiurlaub zu groß, sagte Conte und kündigte weitere detaillierte Anti-Covid-Auflagen für die Weihnachtsfeiertage in Italien an. Dafür sollen während der Weihnachtsfeiertage einige Maßnahmen gelockert werden. So könnte beispielsweise die Reisefreiheit zwischen den Regionen wieder gewährt werden. |
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2. November 2020 |
Gigi Proietti gestorben: Der bekannte römische Schauspieler starb gegen 5.30 Uhr in Rom in der Klinik Villa Margherita. Sein Zustand hatte sich letzte Nacht verschlechtert. Proietti war wegen Herzproblemen vor 15 Tagen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er gehörte zu den populärsten Darstellern in Italien und hätte am Montag seinen 80. Geburtstag gefeiert. Weggefährte, Politiker und Kulturschaffende bekundeten ihre Trauer. Er war mit einer sehr langen Karriere im Theater, Kino und Fernsehen vielleicht der Letzte der großen Komödianten, der wie kaum ein anderer tragische und komische Rollen auf der Bühne wechseln konnte. |
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23. Oltober 2020 |
Krawalle wegen Ausgangssperre in Neapel: Neapel und Kampanien waren von der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr fast nicht betroffen und haben jetzt die zweithöchste Covid-19-Infektionsrate in Italien. Am Freitag wurden in der Region 2280 Neuansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Donnerstag waren es noch 1541 gewesen. Deshalb hatte der Regionalpräsident Vincenzo De Luca eine Ausgangssperre von 23 bis 5 Uhr verhängt. Daraufhin gingen Hunderte Menschen in der Innenstadt von Neapel aus Protest auf die Straße. Vor dem Sitz der Regionalregierung kam es zu Auseinandersetzungen der Demonstranten mit Ordnungskräften, Feuerwerkskörper wurden gezündet, mindestens ein Wagen der Polizei mit Farbe beschmiert. |
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11. Oltober 2020 |
Neue nationale Fluggesellschaft in Italien: Die italienische Regierung will die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia durch die Gründung einer neuen Firma retten. Die Finanzlage des Unternehmens, das seit 2017 insolvent ist, hatte sich in der Corona-Krise zugespitzt. Das neue Unternehmen wird sich TAI nennen (Trasporto Aereo Italiano). Die Neugründung soll die erste Stufe zur Schaffung eines Transportunternehmens sein, das auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig ist. Grundidee ist, schrittweise Teile der alten Alitalia in die neue Firma zu überführen. Ein genaues Konzept steht noch aus. |
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6. Oltober 2020 |
Italien führt Maskenpflicht im Freien ein: Bisher mussten im ganzen Land die Schutzmasken hauptsächlich in geschlossenen Räumen wie Geschäfte und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Jetzt führt Italiens Regierung zum Schutz gegen das Corona-Virus für das ganze Land die Pflicht ein, außer Haus überall und zu jeder Zeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Maskenpflicht galt bereits in den Regionen Latium, Kampanien, Kalabrien und Sizilien. Italien reagiert damit auf den stetigen Anstieg neuer Fälle, obwohl die Zahlen immer noch viel niedriger sind als in anderen europäischen Ländern. Die Kontrollen zur Einhaltung der Maskenpflicht sollen verschärft werden.
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21. September 2020 |
Italiener stimmen für Parlamentsverkleinerung:
Die Italiener haben bei einem Referendum für eine Reduzierung der Parlamentarieranzahl mit klarer Mehrheit gestimmt. Laut vorläufigen Ergebnissen bekam das „Ja“zur Verkleinerung des Parlaments 69 Prozent. Die Zahl der Parlamentarier wird jetzt von 945 auf 600 reduziert. Im Abgeordnetenhaus soll die Zahl der Sitze von bisher 630 auf 400 sinken. Die Zahl der Mitglieder des Senats, wird von 315 auf 200 schrumpfen. Im Vorfeld hatte die Protestpartei „Cinque Stelle“ gegen die verhasste „politische Kaste“ getrommelt. Jetzt hat sie einen grossen Sieg erreicht. |
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9. September 2020 |
Papageieninvasion in Apulien: Apuliens Bauern sind verzweifelt. Die aus Südamerika stammenden Mönchssittiche vermehren sich rasant und finden immer mehr Gefallen daran, sich in den Obstgärten und Mandelbaumhainen zu bedienen. Besonders sind die intelligenten Vögel, die auch „Grüne Papageien“ genannt werden, auf den Geschmack gekommen bei den Mandeln. Dank ihres starken Schnabels sind sie in der Lage, die harten Schalen der Mandeln zu knacken und die Kerne herauszupicken. Die Schäden, die sie anrichten, sind inzwischen enorm. Der italienische Bauernverband „Coldiretti“ fordert die Regierung dazu auf, etwas dagegen zu unternehmen und einen Entnahmeplan auszuarbeiten. |
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2. September 2020 |
Berlusconi an Covid-19 erkrankt: Bei Silvio Berlusconi wurde eine Ansteckung mit dem Coronavirus festgestellt. Der ehemalige Ministerpräsident hatte seine Corona-Infektion am 2. September publik gemacht. Nach früherer Weigerung, liegt er jetzt in einer Mailänder Klinik. Der 83-Jährige müsse aber nicht künstlich beatmet werden, sein klinischer Zustand sei „beruhigend“, sagte der behandelnde Arzt Alberto Zangrillo vom Mailänder San Raffaele-Krankenhaus. Wie konnte das geschehen? Die Presse vermutet eine Ansteckung auf Sardinien in Berlusconis Sommerresidenz an der Costa Smeralda. Dort befindet sich auch die Diskothek von Berlusconis Freund Flavio Briatore, aus der wegen Missachtung von Hygieneregeln ein Corona-Hotspot geworden war. |
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13. August 2020 |
Der häufigste Name in Mailand ist Hu: Unter den häufigsten Familiennamen in Mailand gibt es eine Neuheit: Der chinesische Familienname Hu ist der am weitesten verbreitete Familienname in Mailand, sowohl bei Männern als auch bei Frauen und damit auch in der Gesamtrangliste. Laut Angaben des Standesamtes von Palazzo Marino überholte der Familienname Hu Mitte 2020 den Namen Rossi in der Frauenwertung, 2210 gegen 2133, während bei den Männern das Überholen bereits vor einiger Zeit stattgefunden hatte. 2454 Hu gegen 1873 Rossi. Die Summe beträgt somit 4664 Hu und 4006 Rossi. An dritter Stelle steht der Familienname Colombo ( insgesamt 3375), an vierter Ferrari (insgesamt 3226). |
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3. August 2020 |
San-Giorgio-Brücke in Genua eingeweiht: Am 14. August 2018 war der westliche Pylon zusammen mit den beiderseitigen Einhängeträgern des Ponte Morandi in Genua eingestürzt. 30 bis 35 Personenwagen und drei Lastwagen waren damals in die Tiefe gestürzt, wodurch 43 Menschen ums Leben gekommen waren. Genuas Morandi-Autobahnbrücke wurde zum Symbol für Italiens marode Infrastruktur. Die neue San-Giorgio-Brücke an alter Stelle, deren Entwurf vom Genueser Stararchitekt Renzo Piano stammt, zeugt von Italiens Leistungsvermögen. Kaum zwei Jahre nach der Katastrophe ist sie fertig. Es wurde nonstop an dem Neubau gearbeitet: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. |
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23. Juli 2020 |
Staatsanwaltschaft schließt Carabinieri-Kaser-ne: In Piacenza (Emilia Romagna) hat die Staatsanwaltschaft eine gesamte Kaserne der Carabinieri geschlossen und beschlagnahmt. Gleichzeitig wurden fünf Carabinieri verhaftet. Ein weiterer Carabiniere bekam Hausarrest. Insgesamt sind 23 Personen – darunter zehn Carabinieri – in einen unglaublichen Kriminalfall verwickelt. Wie von mehreren Nachrichtenagenturen berichtet, hätten die Sicherheitskräfte Verdächtige gefoltert und erpresst. Außerdem hätten die Beamten während der zeitweise strikten Ausgangssperre in Italien Drogendealern Erlaubnisse ausgestellt, mit denen diese weiter ihren Geschäften nachgehen konnten. |
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16. Juli 2020 |
Benetton raus aus den Autobahnen: Die Italienische Regierung hat ernst gemacht und kauft den Mehrheitsanteil der Autostrade per l'Italia (ASPI) von der Infrastruktur-Holding Atlantia, von der die Benetton Group der bedeutendste Aktionär ist, zurück. ASPI betreibt rund 3.300 Kilometer italienischer Autobahnen, was ca. 56 Prozent des gebührenpflichtigen italienischen Autobahnnetzes entspricht. Ein entschädigungsloser Entzug der Betreiberlizenz des Konsortiums ist damit vom Tisch. Auslöser war der Einsturz einer Autobahnbrücke (Morandi-Brücke) bei Genua, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen. Die Regierung warf damals dem Autobahnbetreiber Versäumnisse bei der Instandhaltung des Mautstraßennetzes vor. |
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6. Juli 2020 |
Ennio Morricone 91-jährig gestorben: Wer kennt seine Musik nicht? Die berühmteste Mundharmonikamelodie der Musikgeschichte verdanken wir ihm: Sie besteht aus nur drei Tönen! Drei Töne, eine kleine ab- und wieder aufsteigende Sekunde wie ein Aus- und Einatmen. Gespielt von Charles Bronson als Junge mit der Mundharmonika in Sergio Leones Italowestern „Spiel mir das Lied vom Tod“. Doch der studierte Musiker, der seine Karriere als Theaterkomponist begann, hat dem Kino weitaus mehr unvergessliche Musikwerke hinterlassen. In 40 Jahren schrieb der Komponist über 500 Filmmusiken. Zweimal erhielt Morricone einen Oscar, 2016 für die Musik zum Film „The Hateful Eight“ und 2007 für sein Lebenswerk. |
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16. Juni 2020 |
Pizza napoletana aus dem Elektroofen?: Die Kunst des Pizzabackens zählt seit 2017 zum „immateriellen Kulturerbe der Menschheit“. Insbesondere die „Pizza napoletana“ steht unter dem Gütesiegel „Garantierte traditionelle Spezialität“. Die Garantie gilt, wenn für ihre Zubereitung gewisse Vorgehensweisen eingehalten werden, wie beispielsweise: „Das Backen der 'Pizza napoletana' erfolgt ausschließlich in Holzöfen“. Nun kam aber ein elektrisches Gerät auf den Markt, von dem sogar eine der großen Pizzalobbys Neapels behauptet, es genüge den allerhöchsten Ansprüchen der Tradition. Die Vereinigung der Pizzabäcker Neapels sieht dadurch aber ihre ganze Kunst in Gefahr. Für sie ist der „forno a legna“ (Holzofen) heilig! Die UNESCO und die EU drohen schon damit, ihre Anerkennungsmarken zurückzuziehen. |
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6. Juni 2020 |
„Statische“ Öffnung der Diskotheken in Sizilien: In Sizilien sollen Diskotheken wieder öffnen dürfen, aber in einer „statischen“ Form. Tanzen wird zunächst verboten sein. Der Ausbruch von scharfen Kontroversen war vorprogrammiert. Viele Sizilianer zeigen in den sozialen Medien ihren Unmut. Viele User bezeichnen diese Entscheidung als absoluten „Wahnsinn". Ein User fragt, wie sich denn das verträgt, dass „in derselben Verordnung die Verpflichtung zum Tragen einer Gesichtsmaske und die Eröffnung der Discos am 8. Juni festgelegt sind". |
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18. Mai 2020 |
Italien öffnet dien Grenzen am 3. Juni: Um den Tourismus wieder ankurbeln, will Italien seine Grenzen wieder öffnen. Ab diesem Datum werden sowohl die Einreise aus EU-Staaten sowie Reisen innerhalb Italiens ohne Einschränkungen möglich sein. Ab kommenden Montag dürfen in Italien auch Bars, Restaurants und der Einzelhandel wieder öffnen. Es sei, so Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte ein „kalkuliertes Risiko“. Die zweiwöchige Quarantäne nach der Einreise wird dann auch wegfallen. |
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8. Mai 2020 |
Mafiosi profitieren von Corona-Virus: Am Anfang der Corona-Krise verfügte das Justizministerium, dass aus Gründen der Gesundheitsvorsorge die Belegung der Gefängnisanstalten für die Zeit der Krise ausgedünnt werden solle. Profitieren sollten hauptsächlich schwerkranke Insassen und solche, die kurz vor Haftende standen.
Ausdrücklich ausgenommen sollten Mitglieder der Mafia sein. Doch dieses Gebot wurde offenbar übersehen. Etwa 6000 Insassen wurden daraufhin entlassen, inklusive 376 Mafiosi. Mitglieder der sizilianischen Mafia, der 'Ndrangheta und der Camorra waren dabei, die in den Hausarrest kamen. Jetzt will der Sizilianer Alfonso Bonafede, Justizminister von den Cinque-Stelle-Bewegung, dies rückgängig machen. |
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11. April 2020 |
Jogger „entkommt“ Carabiniere: Ein viral gewordenes Video aus Pescara (Marche) lässt Italien schmunzeln. In den von einem Smartphone gedrehten Aufnahmen ist ein Jogger zu sehen, der auf dem Strand sein Lauftraining absolviert, was in Italien derzeit verboten ist. Auf dem Video sieht man einen Carabiniere, der sich dem Jogger nähert. Letzterer macht aber kaum Anstalten, der Aufforderung des Carabiniere, stehen zu bleiben und sich auszuweisen, nachzukommen. Er setzt zu einem Sprint an, dem der Carabiniere nicht gewachsen ist. Das Video zeigt aber nicht das Ende der Geschichte. An der Strandpromenade wird der Läufer von einer Streife der Finanzwache abgefangen. Er wird wegen Missachtung des Dekrets des Präsidenten des Ministerrats und wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. Ihn erwartet eine Geldstrafe von nicht weniger als 4.000 Euro. |
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21. März 2020 |
In Italien die meisten Coronavirus-Toten:
Ein trauriger Rekord. Italien ist
weltweit das Land mit den meisten Coronavirus-Toten. Die Zahl der Infizierten kletterte auf 47.000 Menschen. Die meisten der 4.000 Todesopfer waren allerdings bereits von anderen Krankheiten belastet. 4.400 Menschen sind inzwischen genesen. Das entspricht einer Rate von dramatischen 10 Prozent. Doch diese Rate ist laut Experten nicht realistisch. Sie meinen, dass es in Italien sehr viel mehr Infizierte gibt als es offizielle Statistiken ausweisen – viele von ihnen haben keine Symptome oder nur leichte wie bei einer Grippe. Von der Dunkelziffer der „Geisterträger“ von Corona, wie man sie nennt, hängt die Sterblichkeitsquote sehr wesentlich ab. Glaubt man den Fachleuten, liegt die wahre Rate bei einem bis drei Prozent. |
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9. Februar 2020 |
Mirella Freni gestorben: Kurz vor ihrem 85. Geburtstag ist die italienische Operndiva Mirella Freni gestorben. Mirella Freni war einer der großen Weltstars der 1970er und 1980er Jahre. Die Sopransängerin hatte sich 2005 nach 50-jähriger Karriere zurückgezogen. Ihr Debüt als Opernsängerin hatte sie 1955 als Micaëla in Bizets Carmen im Teatro Municipale in Modena. Ihren letzten Auftritt hatte sie im April 2005 an der Washington National Opera. |
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22. November 2019 |
Sardinen gegen Salvini: Matteo Salvini, Chef der rechtspopulistischen, fremdenfeindlichen Lega will bei den am 26. November stattfindenden Regionalwahlen die traditionell linke Emilia-Romagna erobern. Dabei kommt ihm aber unerwarteter Gegenwind entgegen seitens der Bewegung der „Sardinen“. Zahlreiche, meist junge Leute in Bologna wollten zeigen, dass sie mehr Menschen mobilisieren können als Ex-Innenminister Salvini, der am 14. November Tag eine Kundgebung in der Stadt abhielt. Sie wollten Bolognas Hauptplatz eng gedrängt „wie Sardinen“ füllen, was ihnen auch gelang. In zahlreichen italienischen Städten sind weitere Kundgebungen geplant. |
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2. November 2019 |
Plastiksteuer für Unternehmen eingeführt: Die italienische Regierung will die Umweltpolitik fördern. Am 1. Juni 2020 wird eine Plastiksteuer eingeführt. Für jedes Kilo produzierte Plastikverpackung wird eine Steuer von einem Euro eingeführt. Damit sollen vor allem Einmal-Wegwerfprodukte besteuert werden. Die Steuer wird vor allem Plastikflaschen, Polyethylen-Verpackungen für Lebensmittel, Tetrapak für Milch und Plastikflaschen für Waschmittel belasten. Sie wird aber nicht Gegenstände aus Plastik (wie beispielsweise Spritzen) betreffen, die mehrmals gebraucht werden können. Steuerentlastungen sind für jene Großhändler geplant, die verpackungslose Produkte wie Lebensmittel, Waschmittel, oder Hygieneprodukte verkaufen. |
1. September 2019 |
Papst 25 Minuten im Aufzug stecken geblieben:
Der Papst ist laut eigenen Angaben am Sonntag 25 Minuten lang in einem Aufzug stecken geblieben.
Aus diesem Grund kam er mit einer Verspätung von circa acht Minuten zu dem um 12.00 Uhr beginnenden Angelus-Gebet am Sonntag. Wegen einer Stromschwankung sei der Aufzug stecken geblieben, berichtete der Papst den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen, die wegen der Verspätung gerätselt hatten. Die Feuerwehr wurde gerufen, um den Heiligen Vater zu befreien. Der Papst lobte die Feuerwehrleute, die ihn befreit haben. |
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9. August 2019 |
Sitzverbot auf der Spanischen Treppe in Rom: Die "Ewige Stadt" will die Auswirkungen
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Roma, romanissima ... Rom für junge Leute |
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des Massentourismus unter Kontrolle bringen. Verboten sind durch neue Bestimmungen das Baden in Brunnen sowie das Spazierengehen mit nacktem Oberkörper. Untersagt ist es auch, sich auf historische Monumente zu setzen. Bei Zuwiderhandlungen drohen Strafen von bis zu 400 Euro. Der Stadtrat hatte bereits im Juni diese Regeln verabschiedet. Nun geht die Polizei aber gegen Regelverstöße aktiv vor. Polizisten vertreiben mit Trillerpfeifen Besucher, die sich auf den berühmten Marmorstufen im historischen Zentrum Roms ausruhen wollen. Auch andere italienische Städte versuchen seit Längerem schon, mit strengeren Regeln des Touristenansturms Herr zu werden. |
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30. Juli 2019 |
Kein Grundrecht auf Pausenbrot in den Schulen: In Italien ist es üblich, dass die Schulen in ihren Mensen das (nicht kostenlose) Mittagessen ausgeben. 2017 hatten sich Eltern in Turin und Benevento rechtlich dagegen zur Wehr gesetzt und gegen das Verbot, von zu Hause mitgebrachte Speisen (sprich: Pausenbrot) in den Schulräumen zu verzehren.
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Pausenbrot reloaded |
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Man sprach von „guerra del panino“. In einem Urteil bestätigte der Staatsrat von Rom im September 2018 die Urteile mehrerer regionaler Verwaltungsgerichte, die den Verzehr von zu Hause mitgebrachten Speisen in den Schulräumen erlauben und es Gemeinden untersagen, den Schulkindern das Essen in der Mensa zwingend vorzuschreiben. In letzter Instanz hat nun das Oberste Gericht entschieden, dass es die Schulbehörden sind, die darüber entscheiden, ob Pausenbrote mitgebracht werden dürfen oder nicht. Es gibt auch kein Grundrecht auf mitgebrachte Pausenbrote für Schüler, weil es gegen das Gleichheitsprinzip an Schulen verstoßen könnte. |
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17. Juli 2019 |
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Der Hund aus Terracotta |
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Andrea Camilleri gestorben:
Der 93-Jährige starb am Mittwoch in einem Krankenhaus in Rom. Er war bereits Mitte Juni in kritischem
Zustand mit Kreislauf- und Atemstillstand in die Klinik gekommen. Seinen ersten Roman hatte Camilleri erst mit 57 Jahren veröffentlicht. Der große Durchbruch kam schließlich, als er bereits im Rentenalter war, mit seinen Montalbano-Krimis, die auch in Deutschland großen Erfolg haben. Er galt als kritische Stimme Italiens und befasste sich auch in seinen Geschichten immer wieder mit heiklen Themen wie Korruption und das organisierte Verbrechen. |
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10 - 13. Juli 2019 |
Unwetter in Italien:
Ein schweres Unwetter am 10. Juli hat einen Teil der Adriaküste ins Chaos gestürzt. Es kam zu Überschwemmungen, Stromausfällen und Unfällen.
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Sturmjäger: Im Auge der Tornados |
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In manchen Orten kamen Hagelkörner in der Größe von Orangen herunter. Zahlreiche Strände wurden komplett verwüstet. Am 13. Juli terrorisierte eine Windhose die Badegäste, die sich an den Stränden zwischen Licola und Varcaturo bei Neapel aufhielten: Der Wirbelsturm hob Sonnenschirme und Liegen an und beschädigte die Uferstrukturen. 15 Personen wurden leicht verletzt, darunter ein Kind, das von einem vom Wind getragenen Gegenstand ins Gesicht geschlagen wurde. |
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30. Juni 2019 |
„Sea-Watch 3“-Kapitänin festgenommen: Carola Rackete, die Kapitänin der „Sea Watch 3“, wurde im Hafen von Lampedusa verhaftet. Die Kapitänin hatte auf ihrem Schiff den Notstand ausrufen müssen und deshalb den Hafen angelaufen. Sie hatte etwa 40 Flüchtlinge an Bord, die sie zuvor aus Seenot gerettet hatte. Die Kapitänin aus Kiel wurde unter Hausarrest gestellt. In Italien droht ihr nun jahrelange Haft. Die italienische Regierung hatte vor zwei Wochen ein umstrittenes Sicherheitsdekret beschlossen, wonach Kapitäne, Eigentümer und Betreiber von Flüchtlingsschiffen mit bis zu 50.000 Euro Strafe, sowie mit der strafrechtlichen Verfolgung wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung rechnen müssen. |
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15. Juni 2019 |
Franco Zeffirelli gestorben:
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Puccini - La Bohème |
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Franco Zeffirelli (eigentlich Gianfranco Corsi/ geb. 12. Februar 1923 in Florenz, gest. 15. Juni 2019 in Rom) war ein italienischer Regisseur für Film, Theater und Oper. Er wurde international unter anderem durch aufwendige Operninszenierungen sowie seine preisgekrönten Shakespeare-Verfilmungen bekannt. Zeffirelli war bis zuletzt produktiv und kreativ. Mit seiner neuen und letzten Traviata-Inszenierung wird in der kommenden Woche die Opernfestival-Saison in der Arena in Verona eröffnet. |
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30. April 2019 |
Vor 30 Jahren starb Sergio Leone: Sergio Leone war ein italienischer Filmregisseur, der das Genre „Western“ neu erfand. Mit den epischen Westernfilmen „Zwei glorreiche Halunken“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“ konnte er in den späten 1960er Jahren seine größten Erfolge verbuchen. Der Western ist das typische Filmgenre Amerikas. In seiner Urform sind Siedler und Cowboys gut, während Indianer und Mexikaner die Bösen sind. Sergio Leone stellte dieses Prinzip auf den Kopf. Seine Protagonisten sind keine moralischen Helden, sondern skrupellose und zur Gewalt bereite Figuren ohne Moral. So begründet der Regisseur das Genre des "Italo-Westerns". |
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29. April 2019 |
Streit um Leonardo: Vor 500 Jahren starb das Universalgenie Leonardo da Vinci. Matteo Salvini, Chef der rechtspopulistischen LEGA nutzt die Gelegenheit aus, um gegen den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu schießen. So versucht die Lega-Unterstaatssekretärin im Kulturministerium, Lucia Borgonzoni, seit Monaten, den Transport einiger Meisterwerke Leonardos nach Paris zu verhindern. Sie befürchtet, dass Frankreich mit einer großen Ausstellung im Louvre Italien die Show stiehlt. Innerhalb der Regierung ist der Konfrontationskurs der Lega allerdings umstritten. Koalitionspartner Cinque Stelle weist darauf hin, dass die meisten Leonardo-Werke ja zunächst in verschiedenen Ausstellungen in Italien zu sehen seien, bevor sie nach Paris geschickt werden sollen. Außerdem habe Paris Rom im Gegenzug Leihgaben für eine groß Raffael-Ausstellung zu dessen Jubiläumsjahr 2020 versprochen. |
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6. April 2019 |
10 Jahre nach dem Erdbeben in L'Aquila: 38 Sekunden lang bebte die Erde am 6. April 2009 in L'Aquila, der Hauptstadt der Region Abruzzen. Das Hauptbeben hatte eine Stärke von 5,9 auf der Richterskala. 309 Menschen kamen damals ums Leben, 1600 wurden verletzt. Zehn Jahre danach kämpft die Innenstadt immer noch um ihre Auferstehung, obwohl die Zeichen des Neubeginns unübersehbar sind. Mehrere Gebäude des vom Erdbeben zerstörten Stadtzentrums wurden bereits renoviert. Sämtliche Palazzi aus dem Mittelalter und dem Barock sind komplett instand gesetzt. Aus Protest gegen den schleppenden Wiederaufbau reichte der Bürgermeister der Stadt, Pierluigi Bondi, seinen Rücktritt ein. Die Stadt habe von der Regierung in Rom zu wenig Unterstützung bekommen, L'Aquila warte noch immer auf die öffentlichen Gelder zum Abschluss des Wiederaufbaus. |
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22. Februar 2019 |
Spitzenpolitiker muss in den Knast: Der frühere Präsident der Lombardei, Roberto Formigoni von Forza Italia (Berlusconis Partei), tritt mit sofortiger Wirkung seine Gefängnisstrafe an. Das Kassationsgericht hatte ihn wegen Korruption zu fünf Jahren und 10 Monaten Haft verurteilt. Er wurde bereits im Dezember 2016 wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilt. Formigoni hatte nach Überzeugung des Gerichts Geld, eine Jacht, exklusive Reisen und Essen in Sternerestaurants von den Betreibern der Privatkrankenhäuser San Raffaele angenommen. Diese erhielten im Gegenzug von der Regionalregierung öffentliche Mittel in Höhe von jeweils über 100 Millionen Euro. Die Verteidiger von Formigoni wollen erreichen, dass er in den Hausarrest überstellt wird, weil er schon über 70 Jahre alt ist. |
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13. Februar 2019 |
Frei Bahn für Radfahrer:
Die italienische Regierung (bestehend aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung) will die italienische Straßenverkehrsordnung zugunsten der Radfahrer ändern: So soll für Radfahrer innerhalb von geschlossenen Ortschaften bzw. in Zonen, in denen Tempo 30 gilt, auch das Fahren gegen die Fahrtrichtung erlaubt sein und die Radfahrer sollen auch an Kreuzungen und Verkehrsampeln Vorfahrt bekommen. Gemeinden müssten dafür an den Kreuzungen eine eigene Vorzugsspur für die Radfahrer einrichten. Außerdem sollen Fahrräder laut Vorschlag so gut wie überall geparkt werden, auch auf Gehsteigen und in Fußgängerzonen. |
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8. Februar 2019 |
Die Abrissarbeiten zum Ponte Morandi haben begonnen:
Am 14. August 2018 war der westliche Pylon zusammen mit den beiderseitigen Einhängeträgern des Ponte Morandi in Genua eingestürzt. 30 bis 35 Personenwagen und drei Lastwagen waren damals in die Tiefe gestürzt, wodurch 43 Menschen ums Leben gekommen waren. Nun haben am 8. Februar 2019 mit einem kleinen Staatsak die Abrissarbeiten begonnen. Mit dem Neubau wurde der berühmte genueser Architekt Renzo Piano beauftragt. Das Bauunternehmen Salini Impregilo sowie die vom italienischen Staat kontrollierten Unternehmen Fincantieri und Italferr sollen die neue Brücke errichten. Im April 2020 soll die neue Brücke für den Verkehr freigegeben werden. |
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4. Februar 2019 |
Ab Mai Eintrittsgeld für Venedig:
Zu Spitzenzeiten sind in der Lagunenstadt bis zu 130.000 Touristen täglich unterwegs. Die Venezianer sind über diese Entwicklung sehr besorgt. Um das Problem „Massentourismus“ in den Griff zu bekommen, werden Tagestouristen ab Mai Eintrittsgeld zahlen müssen, wenn sie Venedig besuchen möchten. Menschen, die in der Region Veneto leben, sind davon ausgenommen. Bis zum 31. Dezember wird der Beitrag drei Euro pro Person betragen. Ab 2012 soll er dann auf sechs bis zehn Euro steigen (abhängig davon, ob es sich um einen Feiertag oder einen Tag in der Hochsaison handelt). Ziel des Bürgermeisters Luigi Brugnaro sei es, innerhalb von drei Jahren, also ab 2022, Touristen dazu zu bringen, nicht nur Hotels, sondern auch Tagesausflüge zu buchen. |
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15. Januar 2019 |
Vizepräsident des Senats wegen Rassismus verurteilt:
Fünf Jahre ist es her, als der rechtspopulistische italienische Politiker Roberto Calderoli, immerhin noch Vizepräsident des Senats, die damalige, aus der Demokratischen Republik Kongo stammende Integrationsministerin Cécile Kyenge mit einem Affen verglich. 2013 hatte Calderoli über Kyenge gesagt, sie erinnere ihn an einen Orang-Utan.
Für seinen rassistischen Vergleich wurde der Vizepräsident des Senats jetzt verurteilt. Das Gericht in Bergamo hielt eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten für den Lega-Nord-Politiker für gerechtfertigt. Calderoli kann gegen das Urteil noch Berufung einlegen. |
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23. November 2018 |
Dolce & Gabbana in China boykottiert: Auslöser des Boykotts war ein Werbespot, mit der Dolce & Gabbana in China Kunden anwerben wollte. In einem im Internet veröffentlichten Videoclip versucht ein chinesisches Model mit Essstäbchen mit wenig Erfolg eine Pizza zu essen und in einem anderen Cannelloni, mit Fleisch gefüllte Röhrennudeln. Dazu fragt aus dem Off eine Stimme: „Ist sie zu groß für dich?“ Das hatte zu einem Bann auf Webseiten wichtiger Online-Händler der Volksrepublik geführt. China gilt als einer der größten und am schnellsten wachsenden Märkte für internationale Luxus-Label. Der Bann auf den Online-Seiten dürfte D&G teuer zu stehen kommen. Inzwischen haben sich die beiden Unternehmer Stefano Gabbana und Domenico Dolce öffentlich entschuldigt. |
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26. September 2018 |
Italien führt Auto-Kindersitze mit Alarmsignal ein:
In Italien sind in den vergangenen Jahren mehrere Kinder gestorben, die von ihren Eltern stundenlang im Auto gelassen wurden. Deshalb hat Italiens Parlament ein Gesetz beschlossen, das vorschreibt, dass ab Juli 2019 alle Kindersitze mit einem elektronischen Signal ausgestattet werden müssen. Dieses Warnsignal soll verhindern, dass die Eltern Kleinkinder im Wagen vergessen. Wird ein Autofahrer mit Kind an Bord zwei Mal ohne einen solchen Kindersitz mit Alarmsignal erwischt, muss mit einer Strafe zwischen 81 und 326 Euro rechnen. Es kann ihm auch bis zu zwei Monaten der Führerschein entzogen werden. |
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11. August 2018 |
Auch in Italien eHighways getestet:
Die erste elektrifizierte Autobahn ist auch in Italien geplant: Auf der A35 Brebemi wird die Strecke zwischen der Mautstelle von Romano di Lombardia und jener von Calcio in beiden Richtungen mit einer Oberleitungsanlage für elektrifizierten Straßengüterverkehr ausgerüstet. Es wird die erste Infrastruktur für elektrisch angetriebene Lkw auf einer italienischen Autobahn sein. Erkennen die Sensoren im Dach des entsprechend ausgerüsteten Lkws eine Oberleitung, werden die Abnehmer ausgefahren. Der Elektromotor wird mit Strom gespeist, zugleich wird die Batterie geladen. Dann kann der Lkw nach dem Abdocken elektrisch weiterfahren. Ist der Akku erschöpft, kann der Hybridmotor mit Diesel weiterfahren. |
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20. Juli 2018 |
200 Jahre "ciao": Mit dem Lied „Piove“ gewannen Domenico Modugno und Johnny Dorelli im Jahr 1959 das Festival von San Remo. In der Tat blieb dieses Lied hauptsächlich für dessenn Refrain „Ciao, ciao, bambina“ in Erinnerung, das sich bald weltweit verbreitete. Das Lied von Modugno brachte den entscheidenden Wendepunkt im internationalen Schicksal des Wortes „Ciao“. Diese inzwischen weltweit benutzte Grußformel, die die gleiche Abstammung wie das süddeutsche servus (Latein: Diener) hat, stammt aus Italien, und zwar aus Venetien. Es handelt sich um die venezianische Aussprechvariante von schiavo (Diener, Sklave), nämlich s'ciao. Zurzeit begeht Italien den 200. Geburtstag dieses Grußes, der die Welt erobert hat. Genau vor zwei Jahrhunderten fand das Wörtchen (das natürlich in mündlicher Form bereits langer bestand) die erste schriftliche Erwähnung. |
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17. Mai 2018 |
Buffon verlässt Juventus Turin: Der 40-jährige Torwart Gianluigi Buffon, der fünfmal von der IFFHS zum Welttorhüter des Jahres gekürt und 2017 als FIFA Welttorhüter des Jahres ausgezeichnet wurde, verlässt nach 17 Jahren Juventus Turin, einen Klub, der zu den erfolgreichsten Fußballvereinen der Welt zählt. Buffon ist seit dem 11. Oktober 2013 Rekordspieler der italienischen Nationalmannschaft und mit neun italienischen Meisterschaften der erfolgreichste Spieler der Serie A. Gianluigi Buffon ist ein Verwandter von Lorenzo Buffon, ehemaliger Torhüter von AC Milan, CFC GENUA, Inter Mailand, Fiorentina und der Nationalmannschaft. Lorenzo Buffon, der ebenfalls als einer der besten Torhüter in der Geschichte des italienischen Fußballs gilt. Ob Gianluigi Buffon zu Paris St. Germain, einem anderen Verein oder doch in die Chefetage des Klubs geht, ist noch nicht entschieden. |
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5. April 2018 |
Artischocken auf jüdische Art nicht koscher?: Italiener verzichten nur ungern auf ihre Essenstraditionen. Und das gilt offensichtlich auch für italienische Juden, die in einen Streit mit dem Oberrabbinat in Jerusalem geraten sind. Eines der beliebtesten Artischockenrezepte Roms, die sogenannten „Carciofi alla giudia“ (Artischocken auf jüdische Art) soll laut dem Oberrabbinat in Israel nicht koscher sein. Ausschlaggebend für das Verbot ist das Herz der Artischocke, der angeblich „voller Würmer“ sein könne, und nur schwer zu säubern sei. In Mailand hat daraufhin die jüdische Gemeinde die Restaurantkette „Ba’Ghetto“ aufgefordert, die Artischocken von der Speisekarte zu nehmen. Aus Rom kommt hingegen ein Video, das die Anordnung aus Jerusalem kritisiert. Darauf sind Oberrabbiner Riccardo Di Segni und die Leiterin der jüdischen Gemeinde, Ruth Dureghello, zu sehen, wie sie Artischocken schälen. |
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17. März 2018 |
Begrapscht Frau und wird von ihr festgenommen: Es geschah in Rom auf einem Bus der Linie 64, als ein 39 Jahre alter Italiener kongolesischer Herkunft sich einer Frau näherte und sie zu berühren und zu belästigen begann. Der Mann konnte nicht ahnen, dass sein „Opfer“ eine stellvertretende Leiterin der Staatspolizei im Dienst der "Squadra Mobile" (mobilen Kriminalpolizeieinheit) war – Abteilung „Verbrechen von sexueller Gewalt“. Die Polizistin, die am Ende ihrer Schicht nach Hause zurückkehrte, forderte den Mann mehrmals auf, aufzuhören. Trotzdem berührte er sie weiter und versuchte sogar, sie zu küssen. Schließlich reagierte die Frau: Sie legte ihm Handschellen an und verhaftetet ihn. |
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13. Februar 2018 |
Mussolini nicht mehr Ehrenbürger Mantuas: Benito Mussolini, „Diktator und Freiheitsfeind“, ist nicht mehr Ehrenbürger der Stadt Mantua (Lombardei). Der Stadtrat billigte den von Pd, der italienischen Linken und der Lista Palazzi vorgelegten Antrag, der von der Mehrheit im Stadtrat fast einstimmig angenomen wurde. „Wir wollen die Geschichte nicht auslöschen“ – erklärte Bürgermeister Mattia Palazzi (vom Partito democratico) – „sondern darüber diskutieren, welche Werte in unserer Stadt geehrt werden sollen.“ Die Ehrenbürgerschaft wurde dem Duce am 21. Mai 1924 erteilt, wie es in jenen Jahren in vielen italienischen Gemeinden auch geschah. |
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30. Dezember 2017 |
Zugang zum Markusplatz mit Ampeln geregelt: Seit Jahren wird in Venedig über Maßnahmen zur Regelung der Touristenströme gesprochen. Täglich besuchen bis zu 100.000 Besucher die "Serenissima". Jetzt soll es einen "Numerus clausus" geben, der mit einer Ampel, die zum Warten auffordert, wenn der Platz voll ist, kontrolliert wird. Es ist eine der Neuheiten, die Bürgermeister Brugnaro 2018 für die Kontrolle der Touristenströme angekündigt hat. „Es gibt europäische Gesetze, die wir einhalten müssen, aber wir experimentieren mit einer neuen Software, die es uns ermöglicht, mit den Kameras in Echtzeit zu sehen, wie viele Menschen sich auf dem Markusplatz befinden. Auf diese Weise kann aus Sicherheitsgründen eingegriffen werden, wenn ein bestimmter Grenzwert überschritten wird“. |
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18. Dezember 2017 |
Gebeine von Vittorio Emanuele III. in Italien beigesetzt: Die sterblichen Reste von König Vittorio Emanuele III. von Savoyen wurden aus Ägypten (wo der König 1947 im Exil gestorben war) zurück nach Italien gebracht und neben denen seiner Frau Elena in der Wallfahrtskirche von Vicoforte (Piemont) beigesetzt. Der König, der das faschistische Mussolini-Regime unterstützt hatte und deswegen in Italien sehr unbeliebt war, dankte am 9. Mai 1946 ab. Sein Sohn Umberto bestieg den Thron am 10. Mai 1946, regierte allerdings nur vier Wochen, weil die Italiener in einem Plebiszit die Monarchie abschafften. Die Königsfamilie musste ins Exil. Bis ins Jahr 2002 durfte kein Savoyer nach Italien zurückkehren. Noch länger dauerte der Bann für Vittorio Emanuele III. Die Möglichkeit einer Rückkehr des ehemaligen Königs hatte zu großen politischen Kontroversen geführt. Deshalb wurde sie zunächst geheimgehalten. |
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9. Dezember 2017 |
Italien plant Auto-Kindersitze mit Signal: Die Verkehrskommission der italienischen Abgeordnetenkammer will Autofahrer mit Kindern verpflichten, sogenannte "seggiolini anti-abbandono" (Kindersitze, die verhindern sollen, dass Kinder allein im Auto gelassen werden) zu verwenden. In Italien starben in den vergangenen Jahren mehrere Kinder, die von ihren Eltern stundenlang im Auto gelassen wurden. Der letzte Fall ereignete sich im Juni in Castelfranco di Sopra (Toskana), als ein 16 Monate altes Mädchen an Herzstillstand starb, nachdem es stundenlang allein im aufgeheizten Auto geblieben war. Auto-Kindersitze mit einem elektronischen Signal sollen zur Pflicht werden. |
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17. November 2017 |
Mafiaboss Totò Riina ist tot: Salvatore „Totò“ Riina war fast 20 Jahre lang einer der brutalsten und gefürchtetsten Paten der sizilianischen Mafia. Er galt als „Capo di tutti i capi“ „Boss aller Bosse“). Man nannte ihn „la belva“ (die Bestie). Der 1993 inhaftierte Riina (Aussprache: Ri-ina) wurde dreizehn Mal zu lebenslanger Haft verurteilt und saß bis zu seinem Tod im Gefängnis, obwohl am 5. Juni 2017 ein Kassationsgericht ein früheres Urteil verworfen hatte, mit dem ein Gesuch um Entlassung abgelehnt worden war, mit der Begründung, dass Riina wie jeder Häftling das „Recht auf einen Tod in Würde“ habe. Am 19. Juli 2017 entschied schließlich ein Gericht in Bologna – mit großer Erleichterung der Öffentlichkeit – dass Riina nicht vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden dürfe. Er verstarb am 17. November 2017 in der Krankenabteilung des Hochsicherheitsgefängnisses in Parma. |
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31. Oktober 2017 |
Eltern müssen Kinder zur Schule begleiten: Die italienische Bildungsministerin Valeria Fedeli (die fälschlicherweise behauptet hatte, ein Universitätsstudium absolviert zu haben) spricht davon, dass Eltern auch Mittelschüler (also bis zum 14. Lebensjahr) noch zur Schule begleiten und wieder abholen sollen. Seien sie verhindert, sollen sie die Großeltern schicken. Freunde macht sich die Ministerin damit nicht. Gegner drängen auf eine gesetzliche Lösung, damit Kinder auch künftig den Weg in die Schule und von dort nach Hause alleine antreten dürfen, sofern dies die Eltern für richtig halten. |
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15. Oktober 2017 |
Partei der Schönheit in Italien gegründet: Zwei bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Italiens, der Kunstkritiker, Politiker, Kulturkommentator und Fernsehpersönlichkeit Vittorio Sgarbi und der ehemalige Finanz- und Wirtschaftsminister Giulio Tremonti, haben eine neue politische Partei gegründet, die bei den bevorstehenden Europawahlen und den zeitgleichen italienischen Kommunalwahlen antreten wird. Sie heißt "Rinascimento" (Renaissance). Es soll vor allem eine Partei zur Rettung von Schönheit und Ästhetik sein. Sgarbi befasst sich schon seit Längerem mit den italienischen Bausünden der letzten Jahrzehnte. Die Partei soll sich gegen die ästhetische Verschandelung nicht nur Italiens, sondern ganz Europas stellen. Die neue Partei soll Italien zu einer Renaissance 2.0 bringen, zu einer kultivierten und effizienten Politik, die der Welt der Ideen neue Grundlagen gibt. |
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12. September 2017 |
Eltern und Kind sterben in Vulkankrater: Ein elfjähriges Kind und dessen Eltern sind in Pozzuoli in der Nähe von Neapel in einem Krater eines Vulkanfelds ums Leben gekommen. Der vulkanisch geprägte Ort Pozzuoli ist das wichtigste Zentrum der Phlegräischen Felder. Auf Gemeindegebiet befindet sich die Solfatara. Diese ist ein Vulkankrater, der touristisch genutzt wird. Die Solfatara ist durch zahlreiche Gasaustritte gekennzeichnet. Bei Temperaturen <200 °C treten hier Wasserdampf und zahlreiche weitere Gase aus (u. a. Schwefel-, Antimon- und Quecksilberverbindungen). Der Junge war zunächst in den abgesperrten Bereich des Vulkanfelds geraten und gestürzt. Seine Eltern hatten dies gesehen und versucht, ihn zu retten. Alle drei starben. Es ist noch nicht ganz klar, ob die Familie durch die Gase oder durch einen tiefen Sturz, nachdem unter ihnen der Boden wegbrach, gestorben ist. |
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21. August 2017 |
Italiens erste Taxifahrerin gestorben: Es lief das Jahr 1936, als Albertina Cortelloni die Prüfung für den Taxischein bestand, aber der Präfekt von Modena wollte nicht unterzeichnen: Er glaubte, dass nur Männer in der Lage waren, ein Taxi zu führen. Das Ministerium musste eingreifen, um grünes Licht für eine 60-jährige Karriere ohne einen einzigen Unfall zu geben. Die Partisanen nannten sie die Taxifahrerin mit dem roten Pullover. Sie hatten sie überzeugt, einen roten Pullover zu tragen, um zu vermeiden, sie versehentlich zu töten. Denn ihr schwarzes Auto war denen, die von den Nazis beschlagnahmt worden waren, viel zu ähnlich. Ihren letzten Fahrgast hatte Frau Cortelloni im Alter von 85 Jahren. Nun ist Albertina Cortelloni im Alter von 103 Jahren gestorben. |
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31. Juli 2017 |
Koch gefeuert wegen Pasta "al dente": Maurizio Landi, ein bekannter italienischer Koch, hatte sein Glück in Frankreich gesucht und dort in einem Bistro eine Stelle gefunden. Weil es bekannt war, dass das Lokal einen italienischen Koch hatte, verlangten die Gäste des Lokals öfters Pastagerichte. Freilich werden in Frankreich Nudeln – so wie auch in Deutschland – vorwiegend als Beilage gegessen und ziemlich weich gekocht. So dauerte es nicht lange, bis sich die ersten Kunden wegen der "al dente" gekochten Pasta beschwerten. Landi weigerte sich aber, italienische Gerichte zu verfälschen, ebenso weiterte er sich, "Spaghetti alla bolognese" [ ] zu servieren. So wurde er, noch bevor er richtig angefangen hatte, gefeuert. Es folgte ein Pressekrieg zwischen Frankreich und Italien, der bis zu Boykottaufrufen führte. In den italienischen Medien wurde Landi als ein Held gefeiert. |
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25. Juli 2017 |
Verrücktes Wetter: In Italien spielt das Wetter verrückt: Während im Süden des Landes die Sonne vom Himmel brennt und mehrere Regionen mit Waldbränden kämpfen, haben schwere Unwetter den Norden heimgesucht. Die Feuerwehr musste mehr als tausend Mal landesweit ausrücken, um die Flammen zu bekämpfen. Die meisten Einsätze fuhr die Feuerwehr in den Regionen Latium und Kampanien. Aber auch in der Provinz Siena und auf der Insel Elba (Toskana) wurden große Wälder durch Feuer zerstört. Am Strand von Ostia bei Rom überraschte hingegen ein Tornado die Badegäste. Zehn Menschen wurden dabei verletzt. An der Adria in der Region Marche gab es heftigen Hagel. Heftige Niederschläge wüteten in Jesolo und in der Provinz Venedig. Die Landwirtschaft meldete schwere Schäden. In der Nähe des Hafens von Giulianova (Abruzzen) wurden die Leichen von zwei Fischern geborgen. Ihr Boot war vermutlich wegen des starken Seegangs gekentert. |
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6. Juli 2017 |
Il gelato sospeso: Das „Schwebende Eis" ist eine Initiative, die sich an dem „caffè sospeso" [ ] orientiert, der in Neapel zur Tradition gehört. Wie es funktioniert? Man kauft ein Eis und zahlt zwei: Das zweite ist für Kinder aus Familien in finanziellen Schwierigkeiten reserviert. Zahlreiche Bars (zunächst ausschließlich in der Hauptstadt Rom) haben sich der Initiative angeschlossen. Die Initiative wurde vom Verein „Salvamamme" („Rette die Mütter") in die Wege geleitet. Welche Bars sich angeschlossen haben, kann man auf der Facebook-Seite von „Salvamamme" erfahren. Die Initiative ist bereits im dritten Sommer. Man erhofft sich eine Erweiterung auf Bars in ganz Italien. |
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3. Juli 2017 |
Paolo Villaggio gestorben:
Der äußerst populäre Schauspieler und Komiker Paolo Villaggio (bitte nicht Pa-Òlo aussprechen, sondern PÀolo) ist Montagmorgen in Rom im Alter von 84 Jahren gestorben. Berühmt und beliebt wurde er hauptsächlich durch die von ihm geschaffene Kultfigur „Fantozzi“, ein tollpatschiger Pechvogel, der im Büro von seinem Chef und seinen Arbeitskollegen schikaniert wird, zu Hause eine Frau hat, die ihn nicht liebt, und eine Tochter, die aussieht wie ein Affe. Die beliebte Filmserie aus den 1970er und 1980er Jahren wird heute noch regelmäßig im italienischen Fernsehen gezeigt. 1992 wurde ihm beim Filmfestival in Venedig für sein Lebenswerk der Goldene Löwe verliehen. Beim internationalen Filmfestival von Locarno folgte 2000 der Goldene Leopard. |
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22. Juni 2017 |
Italien wegen Folter verurteilt:
2001 war es am Rande des G8-Gipfels in Genua zu schweren Ausschreitungen und Straßenschlachten zwischen Polizei und Globalisierungsgegnern gekommen, bei denen ein Demonstrant von einem Polizisten erschossen wurde und hunderte Personen verletzt wurden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat nun Italien wegen Polizeigewalt gegen Demonstranten beim besagten Gipfel verurteilt. Die Richter werteten die nächtliche Stürmung einer Schule, in der Gipfelkritiker übernachteten, als Folter. 500 Globalisierungsgegner wurden damals verletzt. Einige von ihnen hätten, so der Gerichtshof, dauerhafte Verletzungen davongetragen. Das Vorgehen der Polizei sei wahllos und unverhältnismäßig gewesen. Den 42 Klägern aus mehreren Staaten wurden Entschädigungszahlungen zwischen jeweils 45.000 und 55.000 Euro zugesprochen. |
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6. Juni 2017 |
Kommt Mafiaboss Totò Riina aus dem Gefängnis?: Salvatore „Totò“ Riina galt als „Boss der Bosse“ in der sizilianischen Mafia. Er war einer der brutalsten Paten der „Cosa Nostra“ und wird für mehr als 150 Auftragsmorde verantwortlich gemacht, schließlich rund 20 Mal zu lebenslanger Haft verurteilt. Unter anderem wurde er für schuldig befunden, die Morde an den Anti-Mafia Richtern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino beauftragt zu haben. Seit den 1970er Jahren wurde er per Haftbefehl gesucht, aber erst 1993 verhaftet, vermutlich genoss er Protektion seitens der sizilianischen Regierung und der Democrazia Cristiana. Jetzt könnte Riina eventuell wegen seines schlechten Gesundheitszustands bald das Gefängnis verlassen, weil er, so das oberste italienische Gericht, das „Recht auf einen Tod in Würde“ habe. Das Gericht verwarf damit ein Urteil, mit dem ein Gesuch um Entlassung abgelehnt worden war. Noch muss allerdings ein Gericht in Bologna entscheiden, ob Riina unter Hausarrest gestellt wird. Angehörige von Mafia-Opfern reagierten empört auf den Beschluss. |
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19. Mai 2017 |
Italien führt Kinderimpfpflicht ein: Die italienische Regierung hat eine gesetzliche Impfpflicht für Kinder erlassen. Die Impfpflicht gilt für insgesamt zwölf Krankheiten, darunter Masern, Kinderlähmung, Windpocken, Hirnhautentzündung, Tetanus, Mumps und Keuchhusten. Nicht geimpfte Kinder im Alter bis zu sechs Jahren werden künftig nicht mehr in Kitas oder Vorschulklassen aufgenommen. Die Eltern schulpflichtiger Kinder ab sechs Jahren, die nicht geimpft sind, müssen mit hohen Bußgeldern rechnen. 2002, bei der letzten großen Masernepidemie in Italien, hatte es 18.000 registrierte Fälle und 15 Tote gegeben. Ausschlaggebend für das jetzige Gesetz war die seit Anfang des Jahres grassierende Masernepidemie. Allein bis Mitte Mai wurden 2395 Fälle registriert. In diesem Jahr waren 89 % der Erkrankten nicht geimpft. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung sieht in diesem Gesetz ein "Geschenk für die Pharmaindustrie". |
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12. Mai 2017 |
Numerus clausus für die „Cinque Terre“?: Die berühmten "Cinque Terre" (fünf Dörfer) in Ligurien sind ein Touristenmagnet. Seit 1997 sind sie mit den umgebenden Wein- und Oliventerrassen UNESCO-Weltkulturerbe. Inzwischen ist das gesamte Umland auch Nationalpark. Zur Gefahr geworden ist der Massentourismus, der die Orte überrollt. Vor allem Kreuzfahrtgäste machen den Einwohnern zu schaffen. Die "Traumschiffe" landen in La Spezia und kippen Tausende von Touristen aus, die auf die "Sehenswürdigkeiten" der Gegend losgelassen werden. Jetzt wird ein neuer Anlauf genommen, die Zahl der Besucher zu beschränken. Bereits jetzt dürfen Besucher nur mit entsprechenden Tickets die Wanderwege der Region benutzen. Gedacht wird darüber, den Zutritt zu den Städtchen nur noch mit einer im Vorfeld erworbenen Eintrittskarte zu ermöglichen, die im Voraus gebucht werden muss. Bei Überschreitung einer täglichen Besucherzahl, so die Parkverwaltung, werden keine Tickets mehr ausgestellt. Noch sind sich aber die Behörden der fünf Dörfer nicht einig ... |
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29. April 2017 |
Der längste rote Teppich der Welt: In Rapallo (Ligurien) wurde der mit 8,332 km längste rote Teppich der Welt verlegt. Bisher war die deutsche Stadt Gera Inhaberin dieses Rekords mit 5,354 km. Anlass war die Einweihung des „Marciapiede della Pagana“, eines Gehwegs, der Santa Margherita Ligure mit dem malerischen Ort Portofino [ ] verbindet, ohne Unterbrechungen. Die kurvenreiche, enge Küstenstraße von Santa Margherita Ligure nach Portofino, entlang der der Gehweg verläuft, gilt als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. An dem der Einweihung angeschlossenen Frühlingsmarsch („Passeggiata di Primavera“) nahmen neben der Lokalhonoratioren auch zahlreiche prominente Sportler teil, wie Teresa Frassinetti, Wasserball-Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und die Wasserball-Legende Eraldo Pizzo. |
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10. April 2017 |
Gericht verbietet Vespa-Klone: Die Vespa steht für ein Lebensgefühl, jetzt bekommt sie auch Kulturgut-Status. Die chinesische Firma Zhejiang Zhongneng Industry Group stellt einen Rollertyp her, den „Ves“, der der Vespa, dem „Kult“-Roller von Piaggio, äußerst ähnlich ist. Ein Gericht in Turin hat nun mit einem Urteil dem Roller von Piaggio den Status eines Kunstwerks gegeben. Die Vespa sei, so die Richter, ein industrielles Design-Kunstwerk und müsse deshalb vor Plagiaten urheberrechtlich geschützt werden. Deshalb dürfen kein chinesischer „Klon“ in Italien verkauft werden. Dies gelte für alle Varianten der Vespa, die seit 1948 auf den Markt gekommen sind.
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6. März 2017 |
Rekordtief an Geburten in Italien: Immer weniger bambini in unserem Nachbarland! Laut dem ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica / deutsch: Nationales Institut für Statistik) kamen 2016 in Italien 474.000 Kinder auf die Welt, 12.000 weniger als 2015, was einem Rückgang von 2,4 Prozent bedeutet. Einzige Ausnahme ist Südtirol mit einem Geburtenwachstum von 1,34 Prozent. Dadurch sinkt die italienische Bevölkerung auf 60,579 Millionen Einwohner, das sind 86.000 weniger als im Vorjahr. 216.000 Italiener wanderten im vergangenen Jahr ins Ausland aus. 205.000 Ausländer erhielten die italienische Staatsbürgerschaft. Jetzt sucht die italienische Regierung nach Maßnahmen einer gezielten Familienpolitik, um diesem Trend entgegenzuwirken. |
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23. Februar 2017 |
Klinikpersonal machte jahrelang unentdeckt blau: Die italienische Polizei deckte ein dreistes System von Blaumacherei auf. 94 Mitarbeiter der Klinik „Loreto Mare“ in Neapel hatten ihre Stechkarten von einer kleinen Gruppe von Kollegen, die tatsächlich zur Arbeit gingen, durchziehen lassen, während sie selbst blaumachten. Während der bezahlten Freizeit spielte beispielsweise ein Arzt Tennis, ein anderer arbeitete in einer Privatklinik, ein anderer Mitarbeiter verdiente sich als Koch in einer nahe gelegenen Gastwirtschaft etwas dazu. Die Ermittlungen hatten zwei Jahre gedauert. Aus Stunden und Stunden von Videoaufnahmen und Abhöraktionen und mehr als 500 Beobachtungs- und Beschattungsaktionen konnten Tausende Fälle von Abwesenheit vom Arbeitsplatz nachgewiesen werden. Dann schlug die Polizei zu. Gegen die Mitarbeiter wird ermittelt. 55 Klinikmitarbeiter, darunter ein Neurologe, ein Gynäkologe, neun Röntgentechniker und 18 Pfleger wurden bereits unter Hausarrest gestellt. |
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5. Februar 2017 |
Berühmter Schauspieler rügt Smartphone-Chatter: Während einer Theatervorstellung in Neapel im Teatro Bellini unterbrach der berühmte Schauspieler Toni Servillo („Die große Schönheit“) die Aufführung, näherte sich einem Zuschauer in der ersten Reihe und rügte ihn: „Wollen Sie nicht aufhören mit Ihrem Smartphone?" – sagte er – „Hier sind echte Menschen, nicht das Fernsehen!“ Danach stieg er wieder auf die Bühne, als ob nichts gewesen wäre. Der Zuschauer in der ersten Reihe hatte ununterbrochen gechattet und Anrufe angenommen. Die Reaktion von Servillo war durchaus höflich und nach seiner Rüge erhielt der Schauspieler einen Mega-Applaus seitens der weiteren Zuschauer. „Man bräuchte einen Toni Servillo in jedem Kino und in jedem Theater“, war einer der zahlreichen positiven Kommentare in den sozialen Medien. |
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27. Januar 2017 |
Wegen Stillens des Postamts verwiesen: Francesca Castelli, eine junge Mutter aus Biella (Piemont) hatte ihrem drei Monate alten Kind in einem Postamt der Stadt die Brust gegeben. Worauf sie des Gebäudes verwiesen wurde. Stillen sei nicht erlaubt, sagte man ihr. Nur das Fläschchen geben sei erlaubt. Die junge Frau hatte davor nach einem Badezimmer gefragt, um den Kleinen zu stillen und ihm die Windeln zu wechseln. Man sagte ihr, dass man dafür nicht ausgerüstet sei, schließlich sei ein Postamt keine Bar. Francesca Castelli erwähnte den Vorfall bei Facebook, was für viel Aufregung sorgte. Schließlich schaltete sich die zuständige Ministerin ein. In einem Tweet kündigte sie eine entsprechende Verhaltensregel für die gesamte öffentliche Verwaltung an. |
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2. Januar 2017 |
Facebook löscht Bild von nackter Neptunstatue: Die Zensurrichtlinie von Facebook bei Nacktdarstellungen löst immer wieder Kopfschütteln und Kritik aus. Ein Bild von der Neptunstatue, dem Wahrzeichen der Stadt Bologna, war von der italienischen Schriftstellerin Elisa Barbari als Werbung für ihre Webseite über Sehenswürdigkeiten der Stadt Bologna gewählt worden. Die 3,35 Meter hohe Bronzestatue Neptuns umgeben von Sirenen und Delfinen steht nackt in der Mitte des Neptunbrunnens im Zentrum der Stadt. Das soziale Netzwerk löschte das Bild, weil es "sexuell explizit" sei. Ganz Italien ist empört. „Ich denke“, so der Kunstkritiker Philippe Daverio, „dass wir einer Art ethischen Erpressung weltweit nachgeben. Das Netzwerk wird zum Ort der zukünftigen Repression.“ |
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18. Januar 2013 |
König der Paparazzi verurteilt: Fabrizio
Corona, der König der italienischen
VIP-Fotografen, wurde vom Obersten Gericht in Rom wegen räuberischer
Erpressung und rechtswidriger Verwendung von persönlichen
Daten in letzter Instanz zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Der bekannte Paparazzo [ ]
hatte mit einem Komplizen über Jahre hinweg zahlreiche
Prominente erpresst, indem er gedroht hatte, unliebsame
Fotos von ihnen zu veröffentlichen,
sollten sie ihn nicht bezahlen. Inzwischen ist Corona
untergetaucht und steht auch auf der Fahndungsliste von Interpol. |
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4. Januar 2013 |
Italien untersagt Kartenzahlung im Vatikan: Im
Kirchenstaat kann man ab dem 1. Januar nur noch bar bezahlen,
Kartenzahlungen sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.
Auch die Geldautomaten sind gesperrt. Die italienische Zentralbank
hat Kartenzahlungen bis auf Weiteres untersagt. Besucher des
Kirchenstaates sollten sich deshalb gut mit Bargeld eindecken.
Die offizielle Begründung ist, dass der Vatikan bislang
internationale Regeln im Kampf gegen Geldwäsche nicht vollständig
umgesetzt habe. Der Vatikan sagte zu diesem Thema lediglich,
dass ein Vertrag mit einem Zahlungsdienstleister ausgelaufen
sei. |
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