3. Mai 2023 – Am Morgen des Ostersonntags wurde in der Babyklappe (Italienisch: Una culla per la vita = Eine Wiege für das Leben) der Mangiagalli-Klinik in Mailand der kleine Enea aufgefunden. Er war von einem Brief begleitet, in dem die Mutter ihre Liebe zu ihm ausdrückte und erklärte, dass sie sich nicht um ihn kümmern könne. Nachdem der Fall öffentlich gemacht wurde, rief der Leiter des Krankenhauses die Mutter auf, sich zu melden. Das führte zu einer lebhaften Debatte, die auch Wochen später noch in italienischen Medien und sozialen Netzwerken diskutiert wird. Unter anderem wird diskutiert, ob es richtig war, den Aufruf zu veröffentlichen, und wie Frauen, die ihr Kind anonym abgeben möchten, wirklich anonym bleiben können. Nach Schätzungen der Italienischen Gesellschaft für Neonatologie werden in Italien jedes Jahr etwa 3000 Babys ausgesetzt, in Mülleimern, auf der Straße, in Kisten, nur 400 in Krankenhäusern.