Italienische Sprache

REDEWENDUNGEN F – L
Redewendungen A bis E
Redewendungen M bis P
Redewendungen Q bis S
Redewendungen T bis Z

Non guardare in faccia a nessuno
= Auf niemanden Rücksicht nehmen (wörtlich: „Niemandem ins Gesicht schauen“)
Trattare a pesci in faccia qualcuno = Jemanden bewusst sehr unhöflich behandeln (wörtlich: „Jemanden mit Fischen ins Gesicht behandeln“)
Alla faccia tua!
= Dir zum Trotz! / Du kannst mich mal!
Capitare/ cascare/ venire a fagiolo
= In den Kram passen / wie gerufen kommen (wörtlich etwa: „Es passt wie eine Bohne“). Die Etymologie ist unklar. Ein Versuch einer Erklärung bezieht sich auf die leichte Ver­füg­bar­keit der Bohnen, die man getrocknet gut konservieren kann. So hatte man, falls ein unerwarteter Gast kam, Bohnen immer zur Verfügung.
Farsersela con qualcuno = Es mit jemanden treiben
Se la faceva con le puttane. = Er verkehrte mit Nutten.
Far fuori = erledigen, rauswerfen, kaltmachen, weg­fres­sen (wörtlich: „raus ma­chen“)
Far fuori un dolce = Einen Kuchen verputzen
Far fuori qualcuno = Jemanden aus dem Weg räumen, jemanden abmurksen
Non è farina del tuo sacco. = Das ist nicht auf deinem Mist gewachsen. (wörtlich: „Es ist kein Mehl aus deinem Sack.“)

È ora di farla finita! = Jetzt reicht's!
Farsi vivo = Sich melden, ein Lebenszeichen von sich geben
Farsi animo = Mut fassen
Farsi onore = Sich beispielhaft verhalten
Farsi bello = Sich mit etwas brüsten
Farsi giorno/sera/tardi = Tag/Nacht/spät werden
Sapere il fatto proprio = Sich zu helfen wissen
Fatti i fatti tuoi!
= Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten! („Mach deine Sachen“)
Essere la favola del paese = Stadtgespräch sein, in aller Munde sein
Avere fegato = Mut haben (wörtlich: „Leber“ haben)
Die Leber war immer schon ein Symbol für Mut und körperliche Kraft. Für die alten Grie­chen war die Leber der Sitz von Kraft, Hart­näck­ig­keit und Leidenschaft.
In diesem Zu­sam­men­hang gibt es den bekannten My­thos: Der Titan Prome­theus, der den Mut gehabt hatte, den Göt­tern das Feuer zu ent­wen­den, um es den Men­schen zu bringen, wurde auf Befehl von Zeus gefesselt und in der Ein­öde des Kau­ka­sus­ge­bir­ges fest­ge­schmie­det. Dort suchte ihn regelmäßig ein Adler auf und fraß von seiner Leber, die sich danach aber stets er­neu­erte. Erst nach langer Zeit er­löste der Held Herakles den Titanen von seiner Qual, in­dem er den Adler tötete. Schließlich wurde Prometheus von Zeus begnadigt und er­lang­te wieder seine Freiheit.
avere i nervi a fior di pelle. = Völlig überreizt sein, ein Nervenbündel sein.
(Wörtlich: „Die Nerven an der Oberfläche der Haut haben“)
Toccare ferro = Auf Holz klopfen („Eisen anfassen“)
Venire ai ferri corti con qualcuno = Mit jemandem aneinander geraten.
Wörtlich: „(Vom Schwert) zum Dolch übergehen“.
Ferro lungo (langes Eisen) = Schwert
Ferro corto (kurzes Eisen) = Dolch
Conciare qualcuno per le feste = Jemandem die Fresse polieren
Battere la fiacca = Auf der faulen Haut liegen, trödeln (fiacca = Schlappheit, Mattigkeit).
nuovo fiammante = Funkelnagelneu (wörtlich: „flammend neu“)
Far fiasco = Schiffbruch erleiden (fiasco = „Bauch­flasche“, aber auch „Reinfall“)
Eine (umstrittene) Erklärung für den Ursprung dieses Spruches geht von einem Ereignis aus, das vor langer Zeit in einem Florentiner Thea­ter eintrat, wo der berühmte Harlekin Do­me­nico Biancolelli (1636–1688) jeden Abend sein Publikum mit witzigen Monologen un­ter­hielt. Dabei benutzte er unterschiedliche Ge­gen­stän­de, mit denen er auf humorvolle Art in­ter­agierte. Eines Abends entschied er sich als für einen Monolog mit einer typischen Wein­fla­sche. Es gelang ihm an jenem Abend aber nicht, sein Publikum zu unterhalten. Die Zu­schauer langweilten sich derart, dass sie den Künstler kräftig ausbuhten.
Fare una bella figura = „Einen guten Eindruck machen“ ist für die Ita­liener sehr wichtig. Angefangen vom Aus­se­hen bis zur Kleidung. Zur „bel­la figura“ gehört auch die große Gast­freund­lich­keit der Italiener. Gäste werden groß­zügig bewirtet.
Ma figurati!
= Aber ich bitte dich! (figurarsi = „sich vor­stel­len!)
In fila indiana = Im Gänsemarsch
Dare filo da torcere
= Eine harte Nuss für jemanden sein / zu schaffen machen (wörtlich: „Faden zum Zwirnen geben“).
Der Begriff beruht auf dem Verfahren bei der Herstellung von Textilien. Bevor ein Stoff auf dem Webstuhl entstehen kann, muss ein Fa­den („filo“) hergestellt werden. Die not­wen­di­gen Vorgänge sind dabei das Spinnen, das Spulen sowie das Zwirnen („torcitura“). Dies war in der vorindustriellen Zeit eine besonders harte Arbeit.
Fare il filo a qualcuno
= Jemandem den Hof machen.
Möglicherweise ist die Redewendung auf die frühere Gepflogenheit des "andare a veglia" (auf Abendgesellschaft gehen) zurück­zu­füh­ren, bei der junge Leuten die Gelegenheit be­kamen, sich – unter den wachsamen Augen der Eltern – zu treffen. Dabei wurde Wolle gesponnen („facevano il filo“).

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In fin dei conti. = Schließlich, alles in allem (wörtlich: „am Ende der Rechnung“)
... con i fiocchi = Ausgezeichnet, mit allem Drum und Dran (wörtlich: „mit Schleifen“, wie bei einem Geschenkpaket)
un pranzo coi fiocchibr> = ein ausgezeichnetes Essen
Prendere fischi per fiaschi = Etwas völlig falsch verstehen, verwechseln. (Ist ein Wortspiel:"Pfiffe für Flaschen halten“)
Non fo (faccio) per dire = Ich will ja nicht angeben (wörtlich: „Ich sag ja nicht nur“)
Piangere come una fontana. = Sich die Augen ausweinen. (wörtlich: „Wie eine Fontäne weinen“)
Essere una buona forchetta = Ein tüchtiger Esser sein (wörtlich: „Eine gute Gabel sein)
Essere una frana = Eine Person, die nichts zustande bekommt / Ein Ereigniss, das in einem großen Fiasko endet (wörtlich: „Ein Erdrutsch sein)
Star fresco = Böse enden / in der Patsche sitzen / auf­ge­schmissen sein.
Der Ausdruck („fresco = frisch) hat keines­wegs die positive Bedeutung „sich frisch zu fühlen“. Ganz im Gegenteil: Er ist eine Art zu sagen, „dass etwas böse endet“.
Der Ausdruck stammt aus Dante Alighieris Göttlicher Komödie.
Nachdem er seinem Führer Vergil durch ver­schiedene Höllenkreise in die Tiefe hinab ge­folgt ist, gelangt Dante an einen der schlimm­sten Orte in der Hölle, an den gefrorenen See, in dem die Seelen der Verräter bis zum Hals im Eis feststecken. (là dove i peccatori stanno freschi.“(„Wo ziemlich kühl und frisch
die Sünder wohnen
.“)
Se credi di fregarmi stai fresco! = - Wenn du glaubst, mich betrügen zu können, dann blüht dir was!
- Se credi che qualcuno ti aiuti stai fresco! = - Wenn du glaubst, dass dir jemand hilft, dann kannst du lange warten!
Se cominciamo così stiamo freschi = Wenn wir so anfangen, wird es böse enden.
Il colpo di fulmine = Liebe auf den ersten Blick (wörtlich: „Blitz­schlag“)
Gettare acqua sul fuoco
= Schlichtend eingreifen (wörtlich: „Wasser aufs Feuer schütten“)
Avere un cervello di gallina
= Ein Spatzenhirn haben (wörtlich: „ein Hühner­hirn“)
Essere in gamba. = Tüchtig sein, auf Draht sein
Gambe in spalla = schnell rennen, wegrennen (wörtlich: Die Beine auf die Schultern)
Darsela a gambe
= Sich davonmachen
Andarsene con la coda tra le gambe
= Den Schwanz einziehen und weggehen
Cadere a gambe all'aria
= Aufs Kreuz fallen (wörtlich: „mit den Beinen in die Luft ...“)
Uscire dai gangheri = Aus der Haut fahren (wörtlich: „Aus der Angel geraten“)
Avere una bella gatta da pelare = Eine harte Nuss zu knacken haben (wörtlich: „Eine schöne Katze zu scheren haben“).
Jeder, der eine Katze hat, weiß, wie schwierig es ist eine Katze zu baden, zu kämmen oder ihr Haarverfilzungen zu entfernen.
Qui gatta ci cova! = Da ist was faul! (wörtlich: „Da brütet die Katze etwas aus“)
Fare la gavetta / venire dalla gavetta = Von der Pike auf ler­nen / Sich von ganz unten hoch­ar­beiten. Diese Rede­wen­dung kommt aus der mi­li­tä­ri­schen Sprache. Gavetta ist der Blech­napf, von dem Sol­da­ten mittags gegessen haben. Die Redens­art steht für einen einfachen Soldaten, der an­fangs noch aus dem Blechnapf gegessen hat, und sich bis zum Rang eines Offiziers hoch­gedient hat.
Andare a genio = Gefallen, gerade recht kommen
abbia la gentilezza ... di spiegarmi = Tun Sie mir bitte den Gefallen / seien Sie so freundlich ... und erklären Sie mir
Gettonare = Von „gettone“, Einwerfmünze. Damit meint man üblicherweise „Von der Musikbox spielen lassen"
È uno dei pezzi più gettonati. = Es ist eines der am meisten gespielten Musikstücke.
Prendere in giro qualcuno = Jemanden auf den Arm nehmen
Essere su di giri =Aufgedreht sein („auf Touren kommen“)
Vivere alla giornata = In den Tag hinein leben, von der Hand in den Mund leben, jeden Moment genießen, für den Augenblick leben, über die Runden kommen.
Andare in brodo di giuggiole =Aus dem Häuschen geraten; vor Freude außer sich geraten (wörtlich: in eine Brühe aus „giuggiole“ geraten). Laut einigen Linguisten steht „Giuggiole“ für Chinesische Datteln, die besonders süß sind.
  = Die Früchte des Jujube-Baums wurden sowohl in der Medizin, als Auf­güsse gegen Husten, als auch in der Küche, für Marmeladen und Gelees verwendet. Laut anderen Quellen soll es ei­gen­tlich „succiole heißen (in Wasser ge­koch­te Kastanien).
non andare giù

= Nicht verkraften / Akzeptieren (wörtlich: „nicht runtergehen“)
>- Questa storia non mi va giù! = Diese Geschichte verkrafte ich nicht.
Alzare il gomito = Einen heben (wörtlich: „den Ellbogen heben“)
- Ha alzato troppo il gomito.
= - Er hat zu viel getrunken.
Andare a gonfie vele = Gut vorankommen („Mit vollen Segeln“ fahren“)
Prendere un granchio

= Hereinfallen / einem Trugschluss erliegen (wörtlich: „Eine Krabbe fangen“)
grilli per la testa = Flausen im Kopf (wörtlich: „Grillen im Kopf“)
Dovrei sbagliarmi di grosso, se... = Ich müßte mich schon sehr irren, wenn...
A guardar bene = Wenn man genau hinschaut / schaut man genau hin
Guardare in faccia la realtà. = Den Tatsachen ins Auge sehen
Stare in guardia = Auf der Hut sein. In guardia / en garde ist ein Kommando aus dem Bereich des Fech­tens, das die Fechter auffordert, sich zum Kampf auf­zu­stellen.
idem con patate = Dasselbe, dito, kein Unterschied, das Gleiche, ich auch, ebenfalls (wör­tlich: „Dasselbe mit Kar­toffeln“). Wobei die Redewen­dung im­mer ei­nen leicht ironischen, wenn nicht sogar ab­wer­ten­den Unterton hat, der die Eintönigkeit und die (ewige) Wiederholung einer Situation be­tont. Idem ist der lateinische Begriff für dasselbe.
  = Bei Idem con patate geht man allgemein da­von aus, dass der Ursprung der Re­de­wendung von ein­fachen Gast­stätten in Norditalien stammt, in de­nen übli­cher­wei­se nur ein Tagesgericht auf der Speisekarte stand. Die Gäste, die keine gro­ße Wahl hatten, bestellten die­ses Gericht und einige von ihnen bestellten Kar­tof­feln dazu, die in Italiens Norden sehr preiswert waren.
Möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlicher ist auch, dass der Satz die Ver­ball­hornung des lateinischen um­gangs­sprachlichen Ausdrucks „idem com­pa­ra­te“ ist, welcher „dasselbe“ bedeutet.
Aber es gibt auch eine weitere, humorvollere Er­klärung, die behauptet, dass die Rede­wen­dung von einem Witz stamme. Laut diesem soll sich eine arme Familie einmal ein feines Restaurant gegönnt haben. Der Familienvorstand, der nicht lesen konnte, wählte zufällig ein Gericht auf der Speisekarte, wo­rauf ihm ein Teller mit Bohnen serviert wurde. Seine Frau, die nicht den glei­chen Fehler machen wollte, spitzte die Ohren und hörte die Bestellungen der anderen Res­tau­rant­gäste. Und weil ein Gast den Satz „Dasselbe mit Kar­tof­feln“ geäußert hatte und ihm nach ei­ner Weile ein Braten mit Kartoffeln auf­getischt wurde, bestellte die Frau „dasselbe mit Kartoffeln“ und bekam: Boh­nen mit Kartoffeln als Beilage.
Io passo le serate guardando la TV, e tu? Idem con patate!“
= Ich verbringe meine Abende vor der Glotze! Und du? Ich ebenso!)
„Ieri andando al mare abbiamo trovato un grande traffico in auto­stra­da, idem con patate al ritorno.“
= Gestern, als wir ans Meer fuhren, gab es sehr viel Verkehr auf der Autobahn. Auf dem Rückweg ebenfalls.
Avere una infarinatura di ...

= Oberflächliche Kenntnisse haben von ... (wörtlich: „eingemehlt sein ...“)
Datti all'ippica = Lass die Finger davon (wörtlich: „Gib dich dem Reitsport hin“) – ironischer Rat an unfähige.
Ma datti all'ippica!
= - Geh besser Kühe hüten!
Costa un'ira di dio. = Es ist außergewöhnlich teuer (wörtlich: „Es kost­et einen Zorn Gottes“)
All' italiana = Auf italienische Art“, also typisch italienisch. Beispielsweise eine Speise. Der Begriff wird oft auch als Selbstkritik verwendet, wenn man etwas schlampig und unsystematisch gemacht wird [].
Cercare con il lanter­nino.
= Etwas mit großer Geduld und Sorgfalt suchen (wörtlich: „mit der kleinen Laterne suchen“). Die Redewendung wird auch verwendet, um die Suche nach Problemen, Sorgen und Ärger zu bezeichnen, seitens einer Person, die re­gel­mäßig in Schwierigkeiten gerät.
Die Redewendung bezieht sich auf die Laterne des griechischen Phi­lo­so­phen Diogenes von Sinope. Einige Anekdoten berichten, dass der Philosoph am helllichten Tag mit einer brennenden Laterne durch die Stra­ßen der Stadt ging. Denen, die ihn fragten, was er suche, antwortete er, er suche nach dem Menschen.
Alessandra si lamenta perchè trova solo stronzi ma io vedo a che tipo di uomo corre dietro. Se li cerca col lanternino.
= Alessandra beklagt sich, dass sie immer nur Dreckskerle findet, aber ich sehe ja, welchen Männern sie nachläuft. Sie sucht sie ganz gezielt.
Certo che se uno vuole litigare gli argomenti se li cerca col lanternino e se non esistono se li inventa.
= Freilich, wenn einer streiten will, dann sucht er die Gründe dazu sehr gründlich, und wenn er keine findet, dann erfindet er sie eben.
Andare liscio.
- Per fortuna è andato tutto liscio. = Gut ausgehen. (liscio = glatt)
- Glücklicherweise ist alles reibungslos ver­laufen.
Prendere lucciole per lanterne = Etwas völlig falsch verstehen („Glühwürmchen für Lanternen halten“)
Sbarcare il lunario = Gerade über die Runden kommen / sich durchschlagen / sich recht und schlecht über Wasser halten.
Ein „lunario“ ist ein Mond­ka­len­der, ein am Lauf des Mondes orien­tier­ter Kalender. Er ent­hält auch zu­sätz­li­che Infor­ma­tio­nen wie die Hei­li­gen, die Mond­pha­sen, Wetter, Feste, Mes­sen und Märk­te, Sprüche, Gedichte in der Volkssprache und Volksweisheiten.
Im erweiterten Sinn bedeutet „lunario“ auch „Jahr„. „Sbarcare“ (wörtlich: „vom Boot ge­hen“) bedeutet „an Land gehen“, „an­kom­men“. So steht der Spruch etwa für „Das Ende des Jahres (mühsam) erreichen.
Aver la luna per traverso = Schlecht gelaunt sein (wörtlich: „Den Mond quer haben“)
Avere una fame da lupo = Einen Mordshunger haben (wörtlich: „Einen Wolfshunger haben“
In bocca al lupo! = Viel Glück! („in den Mund des Wolfes!“)
Mangiare come un lupo = Wie ein Scheunendrescher essen (wörtlich: „Wie ein Wolf fressen“)

 
 
Italienisch - Sprachfallen