Musik

Mefistofele



Arrigo Boito (1842–1918) ist vor al­lem wegen seiner Opernlibretti be­rühmt, von denen er zwei für Giu­sep­pe Ver­di schrieb, Otel­lo und Fal­staff, das drit­te für Amil­ca­re Pon­chiel­li, La Gio­con­da. An­fangs streb­te Boi­to, der  im „Deut­schen Krieg" von 1866 zu­sam­men mit Ga­ri­bal­di ge­gen Ös­ter­reich kämpfte, eine Mu­si­ker­kar­riere an. Er wurde im selben Jahr wie Verdi und Wagner geboren, 1813, und ein Jahr vor Donizettis Lucia di Lam­mer­moor hatte er selbst eine Fidanzata di Lammermoor geschrieben.
Die Oper Mefistofele (1868) von Arrigo Boito ist gewissermaßen "der ita­lienische Faust" in Musikform, denn sie beruht auf den Werken Goethes. Es handelt sich dabei um die einzige vollendete Oper von Boito.
Ausgerechnet Faust, ein so „deutsches" Werk, diente Arrigo Boito als Muster für seine Reform der ita­lie­nischen Oper. Mefistofele verdankt sei­ne Ent­ste­hung näm­lich der un­ein­ge­schränk­ten Bewunderung des Komponisten für Goe­thes berühmtes Werk. Vom Ori­ginal Goethes entfernte sich das vieraktige, mit Prolog und Epilog versehene Werk aber an zahlreichen Stellen.

Die Uraufführung an der Mailänder Scala am 5. März 1868 wurde zum Fiasko, möglicherweise gar nicht wegen der Musik, sondern weil die feine Mailänder Gesellschaft die „Person" Arrigo Boito ablehnte. Ihm wurde Wagnerismus vorgeworfen und man nahm ihm auch seine Zugehörigkeit zur Bewegung der „Sca­pi­glia­tura“ übel, die eine Erneuerung der Kunst verlangte und sich gegen die Vorherrschaft der Religion und die patriotische Rhetorik des Risorgimento wandte. Nach nur drei Vorstellungen verschwand das Werk von der Bühne und Boito musste die Partitur gründlich über­arbeiten. Die heute einzige be­kannte Version der Oper hatte 1875 in Bologna Premiere und war ein sofor­tiger, großer Erfolg.

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Bryn Terfel (1965), eigentlich Bryn Terfel Jones, ist ein Bassbariton aus Wales (Großbritannien), der als einer der weltweit bekanntesten Konzert- und Opern­sänger in seiner Stimmlage gilt.
Bryn Terfel singt „Sono lo spirito che nega"
Maria Callas (Maria Anna Sofia Cecilia Kaloge­ro­pou­lou, 1923-1977) war eine grie­chischs­täm­mige So­pra­nistin. Sie gilt, trotz einer vergleichsweise kurzen Karriere, als die bedeutendste Opernsängerin des 20. Jahrhunderts. „L'altra notte in fondo al mare“ (Letzte Nacht auf dem Meeresgrund) ist eine der be­kanntesten Arien aus Mefistofele.
Maria Callas singt „L'altra notte in fondo al mare"
Die im Jahr 1910 (!) geboren Magda Olivero ist eine italienische Opern­sän­gerin. Sie debütierte sie 1933 dort am Teatro Vittorio Emanuele in Turin. 1975 gab sie, inzwischen 65-jährig, ihr Debüt an der Metro­po­litan Opera von New York in der Titelrolle von Puccinis Tosca. Sie setzte ihre Karriere bis ins hohe Alter fort.
Magda Olivero singt „Lontano, lontano"
Der italienische Tenor Giuseppe Di Stefano (1921 - 2008), der zu den wich­tigsten Tenören des 20. Jahr­hunderts gezählt wird, singt eine weitere Arie aus Boitos „Mefistofele„: „Dai campi, dai prati„.
Giuseppe di Stefano singt „Dai campi, dai prati"
José Plácido Domingo Embil (geboren am 21. Januar 1941 in Madrid) ist ein weltbekannter spa­nischer Opernsänger (Tenor). Er gehörte neben José Carreras und Luciano Pavarotti zu den Drei Tenören.
Der italienische Tenor Luciano Pavarotti (1935 - 2007), der als einer der bedeutendsten Tenoren seiner Zeit gilt, singt eine weitere wunderbare Arie aus Boitos „Mefistofele„: „Giunto al passo estremo„.
Luciano Pavarotti singt „Giunto al passo estremo"
 
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