Aperitivi (Aperitifs) |
Aperol und Punt
e mes: Wir trafen uns
meistens Freitag oder Samstag zum Aperitif in der „Bar
dell'Accademia“ vor dem „Teatro Carlo Felice“,
dem Opernhaus Genuas. Jede Bar hat zwar seine eigene Mischung,
Klassiker wie der Aperol verbuchten aber den größten
Erfolg. Mein Lieblingsaperitif blieb über Jahre hinweg
der Wermut „Punt e mes“ wegen seines interessanten
herb-süßen Geschmacks. Es gibt ihn seit dem Jahr
1870. |
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Aperol |
Punt e Mes |
Aperol Spritz |
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Ein aperitivo
(plur. aperitivi), ist ein Appetit anregendes, meistens
alkoholisches Getränk, das vor dem Essen
konsumiert wird. In Italien gehört er traditionell
zur Einleitung eines guten Essens. |
Als aperitivo wird in Italien nicht nur der Aperitif
(Getränk) selbst bezeichnet, sondern auch die Tradition, sich gegen Abends
mit Freunden in einer Bar zu treffen, um ein Aperitif einzunehmen.
Zu diesem werden auch Mini-Imbisse (Kartoffelchips, Oliven u. Ä.) gegessen. Besonders
beliebt ist diese Gewohnheit in Italiens Norden. |
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Die Aperitivo-Tradition gab es bereits Anfang des
19. Jahrhunderts, aufsetzend auf die Mode der Cafés,
die besonders in Turin, Florenz, Venedig, Rom, Neapel und
Mailand weit verbreitet war. Turin gilt aber als Geburtsstadt
des Aperitifs, wurde doch dort 1786 von Antonio Benedetto
Carpano der Wermut erfunden, ein mit Kräutern
aromatisierter und aufgespritzter Weißwein mit nicht
weniger als 16% und nicht mehr als 21% Alkohol und relativ
hohem Zuckergehalt.
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In der Folge wurde dieses
„besondere Getränk" nach ganz Europa exportiert
und später von Cinzano und Martini & Rossi
produziert. Unter dem Namen Martini wurde es
zum Aperitif schlechthin, pur zu trinken oder als Basis für
zahlreiche Cocktails wie den „Negroni“ oder
den „Manhattan„.
Ein weiterer klassischer
italienischer Aperitif ist der im Jahr 1860 von Gaspare
Campari erschaffene Campari, ein alkoholischer
Aperitif (mit 25 % Alkoholgehalt) das aus
mehr als 60 geheim gehaltenen Inhaltsstoffen besteht (bekannt
sind unter anderen Chinin, Rhabarber, Granatapfel, Ginseng,
Zitrusöl, Orangenschalen und die Schale
des Kaskarillabaumes). Kennzeichnend für den Campari
ist seine auffallend rote Farbe. |
Aperol,
der bekannte italienische Aperitif-Bitter, der aus der von Giuseppe
Barbieri 1880 in Padua gegründeten Likörfabrik stammt,
ist ein weiterer Klassiker, sowie der weiter oben genannte
Punt e mes und der Crodino,
Italiens berühmtester und meistverkaufter alkoholfreier
Aperitif. |
Der nach dem Grafen Camillo
Negroni Negroni benannte Aperitif ist ein Klassiker unter den italienischen
Cocktails. Man verrührt dazu über 2 - 3 Eiswürfel
1/3 Gin, 1/3 süßen roten Wermut und 1/3 Campari.
Als Garnitur dient eine halbe Orangenscheibe. |
Wie erwähnt, bietet jede Bar eine
eigene Kreation an, Eingeweite wissen wo in ihrer Stadt die
besten aperitivi serviert werden. Manche Bars sind
allein dadurch stadtbekannt geworden.
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Einladung zum Aperitif |
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Spritz (oder Sprizz) ist ein Getränk, das in Venedig, im Veneto, im Friaul und in Südtirol sehr beliebt ist.
Es handelt sich um einen alkoholhaltigen Aperitif, der ursprünglich aus einem Wein aus dem Veneto und Sodawasser bestand. In den Folgejahren entwickelte das Getränk sich weiter durch die Beimischung von Campari (Spritz al bitter), oder Aperol (Spritz all'Aperol) oder Select (letzteres nur in Venedig). Durch diese Beimischungen bekommt der Aperitif seine typische rot-orange Farbe. Manchmal wird auch ein dunkler Bitter wie die China Martini oder der Cynar verwendet. |
Der Name „ Spritz“ dürfte von „ Gespritzter“ ab geleitet sein, der österreichischen Be zeich nung für die Mischung von Wein und Mineral- oder Sodawasser, mit der die Norditaliener während der Zugehörigkeit der Region zu Ös terreich bis 1866 konfrontiert wurden. Einer anderen The orie nach würde der Name von einem Wein aus der Wachau stammen.
In den letzten Jahren trat der Spritz einen Siegeszug durch ganz Norditalien an, und auch in Österreich und Deutschland ist er mittlerweile ein fester Bestandteil der Aperitifkultur. Es werden auch Fertigmischungen mit unterschiedlichen Rezepturen angeboten. Der Bekanntheitsgrad in Italien wurde auch durch eine Werbekampagne für Aperol erhöht. Dieser Likör ist ein Destillat aus Rhabarber, Chinarinde, Enzian, Bitterorangen und aromatischen Kräutern mit einem bittersüßen Aroma. |
Mancherorts wird der Spritz auch auf der Basis von Prosecco, in diesem Falle ohne Mineralwasser, zubereitet. In der Region um Mailand ist dieses Getränk unter dem Namen „bicicletta" bekannt. Im Friaul, besonders in der Provinz Pordenone wird der Spritz mit Aperol auch „Furlan“ genannt und oft mit einer großen grünen Olive mit Kern serviert. |
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Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich im Rahmen der Aperitif-Geselligkeit eine weitere Mode durchgesetzt, die „apericena„. Der Name kommt von aperitivo und cena (Abendessen). Oft wird es auch „happy hour" genannt oder einfach nur „aperitivo„. |
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Es ist ein Aperitif, das fast als Abendessenersatz gelten kann, als Miniabendessen quasi, das zur Aperitifzeit für einen relativ
geringen Preis
(ab 9-10 Euro) von vielen Bars in den Innenstädten
(besonders im Norden von Italien) angeboten wird.
Reichhaltige Buffets bieten neben den klassischen Appetithäppchen
wie Oliven, Kartoffelchips, Erdnüssen, Minipizzas
und Focaccia-Stücken auch Reis- und Pastagerichte,
Quiche und Gemüsetorten an, alles im Preis inbegriffen,
auch bei mehrfacher Selbstbedienung. So kann
aus dem 15-minutigen Aperitiftreff mit Freunden ein
Dreiviertelstündchen oder mehr werden.
Wenn man es schafft, bei einem einzigen Getränk zu bleiben
und dem strafenden Blick mancher Kellner mit Gleichgültigkeit
zu begegnen, kann man so ein aperitivo in ein fast
vollwertiges Abendessen verwandeln, und das zu einem
wahrhaftig unschlagbaren Preis. |
Inzwischen haben sich zwei Klassen von „aperitivi„ etabliert. Die einfachen Aperitifs alten Stils zu Preisen von 6 bis 7 €, bei denen es nur ein Häppchenteller gibt, der vom Kellner serviert wird. Freilich gab es hier kein Zurück zu Oliven und Chips als einzige Beigabe. Die zweite Klasse ist die eigentliche „apericena„ mit den genannten reichhaltigen Buffets. |
Es ist interessant zu erfahren, dass es auch in manchen deutschen Städten Versuche gab, die Idee der Aperitifbuffets zu übernehmen. Sie scheiterten alle an der Pauschaltouristen-Mentalität der deutschen Gäste. |