Italienische Sprache

REDEWENDUNGEN Q – S

Redewendungen A bis E
Redewendungen F bis L
Redewendungen M bis P
Redewendungen T bis Z

Quanto prima =So bald es geht, Je früher desto besser
Cameriere quant'è? = Herr Ober, was macht das?
Partire in quarta =Loslegen (wörtlich: „Im vierten Gang los­fah­ren“). Eine der Welt des Autos entlehnte Metapher.
Fare quattro passi
= Einen kleinen Spaziergang machen (wörtlich: „Vier schritte gehen“).
Farsi in quattro per qualcuno = Sich für jemanden ins Zeug legen (wörtlich: „Sich für jemanden vierteilen“)
Essere quattro gatti
= Nur wenige Leute (wortl. „vier Katzen“) sein
Gridare ai quattro venti
= In alle Welt („in alle vier Windrichtungen“) hinausposaunen
In quattro e quattr’otto
= Im Handumdrehen („In vier und vier ist acht“)
Non avere il becco di un quattrino
= Keine müde Mark mehr haben (wörtlich: „Nicht den Schnabel eines Pfennigs haben“).
Andare a ramengo =Vor die Hunde gehen. in den Dialekten des Venetos steht „ramengo“ für Ruin, Ver­der­ben.
Serbar rancore a qualcuno (per qualcosa).
Groll gegen jemand hegen (wegen etwas), jemandem (etwas) übel nehmen.
Essere più realisti del re. = Päpstlicher als der Papst sein
Non cavare un ragno dal buco = Auf keinen grünen Zweig kommen (wörtlich: „Keine Spinne aus ihrem Loch herauskriegen“)
Ridere a denti stretti = Eines erzwungenen Lachens lachen (wörtlich: „Mit eng verschlossenen Zähnen lachen“)
Ridere sotto i Baffi = Sich ins Fäustchen lachen (wörtlich: „Unterm Schnurrbart lachen“)
di riffa o di raffa = so oder so / wohl oder übel / auf Teufel komm raus / um jeden Preis
Einer Interpretation nach leitet sich „riffa“ vom spanischen, por­tu­gie­sischen und ka­ta­la­ni­schen Verb „rifar“ ab, welcher „kämpfen“/ „streiten“ bedeutet, und von dem auch das französische „riffer“ (entführen) und das deutsche „raffen“ abgeleitet wurde.
Einer weiterer Interpretation nach soll „riffa“ vom spa­nischen Wort „rifa“ hergeleitet worden sein, welches „Lotterie“ bedeutet. In der Tat wurde bis vor einigen Jahrzehnten in einigen süditalienischen Gegenden, die einmal von den Spaniern beherrscht wurden, das Preis­geld einer Lotterie „riffa“ genannt.
Stattdessen stammt „raffa“ (in einigen ita­lie­nischen Regionen „ruffa“) von „raffare“/ „arraffare“ (an sich reißen, ergreifen) ab.
Eine weitere Ableitung für „raffa“ kommt aus dem Bocce-Spiel, bei dem es den „tiro di raf­fa“ (Raffa-Wurf) gibt. Dabei muss der Spie­ler ansagen, welche Kugeln er treffen will.
Di riffa o di raffa dob­bia­mo portare a ter­mi­ne la missione. = Auf welchem Weg auch immer, wir müssen unseren Auftrag zu Ende führen.
Alla romana = getrennte Kasse (wörtlich: „auf römische Art“)
All'acqua di rose = sehr oberflächlich, unernst ausgeführt (wörtlich: „mit Rosenwasser“)
ingoiare il rospo = in den sauren Apfel beißen (wörtlich: „Die Kröte hinunterschlucken“)
Sputa il rospo! = Heraus damit! / Sag,was du wirklich denkst! (wörtlich: „Die Kröte ausspucken“)
andare a rotoli = vor di Hunde gehen („hinunter rollen“)
mandare a rotoli = vermasseln
... e rotti = ... und ein paar Zerquetschte
diecimila e rotti = zehntausend und ein paar Zerquetschte
a rotta di collo = Hals über Kopf, völlig überstürzt (wörtlich: „halsbruchartig“)
andare a ruba =wie warme Semmeln verkauft werden ("Rubare" heißt auch stehlen)
Cogliere qualcuno con le mani nel nel sacco. = jemanden auf frischer Tat ertappen (wörtlich: „Mit den Händen im Sack“)
Mettere qualcuno nel sacco. = jemanden reinlegen (wörtlich: „In den Sack tun“)
Picchiare qualcuno di san­ta ragione =jemanden gehörig verprügeln (wörtlich: „jemanden „aus heiligem Grund&ldqo; schlagen)
avere poco sale in zucca = wenig Grips (wörtlich: „Salz“) im Kopf haben
sballarle grosse =dick auftragen („sballare" = „auspacken“)
Stare stretti come sardine. = Eng gepfercht sein / zusammen gedrängt sein (wörtlich: „wie Sardinen in der Dose“)
A breve scadenza =kurzfristig
Scamparla bella. = Mit einem blauen Auge davonkommen

Grundwortschatz Italienisch Italienisch im Alltag
Grundwortschatz Italienisch Italienisch im Alltag

Fare le scarpe a qualcuno. =Jemandem schaden, gegen jemanden hinter seinem Rücken intrigieren, meistens um sei­nen Platz einzunehmen (wörtlich: „Jemandem die Schuhe machen“).
Es sieht so aus, als würde diese Rede­wen­dung, mit der Bedeutung „jemanden zu eli­mi­nie­ren“ (metaphorisch oder tatsächlich), ihren Ursprung im Süden Italiens habe, und zwar in der Sitte aus dem 17. Jahrhundert, promi­nen­ten Toten neue, extra für ihre letzte Reise an­gefertigte Schuhe anzuziehen.
Rompere le scatole a qualcuno. = Jemandem auf die Nerven gehen (wörtlich: „Jemandem die Schachteln kaputt machen“).
Avere uno scheletro nell'armadio =Dreck am Stecken haben (wörtlich: „Einen Skelett im Schrank haben“)
Scherzo da prete
= Schlechter Scherz (wörtlich: „ein Pfaf­fen­scherz“)
Dare per scontato
= als abgemacht betrachten/ als selbst­ver­ständ­lich betrachten
Buonanotte al secchio! = Lassen's wir's sein! / Da gibt's nichts mehr zu tun! / Na dann gute Nacht! (Wörtlich: „Gute Nacht dem Eimer“). Der Ursprung der Re­de­wendung bezieht sich vermutlich auf den Eimer, der ver­wendet wurde, um Wasser aus einem Brunnen zu holen: Bei einem Seilbruch fiel der Eimer in den tiefen Brunnen.

Laut einer Er­zäh­lung soll ein Bauer, dem der Eimer in den Brunnen gefallen war, seiner Frau ge­sagt haben: „Ich füttere noch die Pferde, dann essen wir, dann gehen wir zu Bett. Und gute Nacht (auch) dem Eimer! Ich hole ihn dann morgen wieder heraus!“
Discutere sul sesso degli angeli
= Sich um des Kaisers Bart streiten (wörtlich: „Über das Geschlecht der Engel diskutieren“)
Essere agli sgoccioli = Fast am Ende sein (wörtlich: „Am Ende des Tröpfeln sein“)
C'è un sole che spacca le pietre. = Es ist sehr heiß (wörtlich: „eine Sonne, die Steine bricht“).
Chi di spada ferisce, di spada perisce. = Wer mit dem Schwert verletzt, wird durch das Schwert sterben“ ist die wört­liche Über­set­zung des la­tei­ni­schen Satzes „Qui gladio ferit, gladio perit“, wel­cher aus dem Matthäus-Evan­ge­lium stammt: „Da sprach Jesus zu ihm: Wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert um­kom­men“. Entspricht etwa der Re­de­wen­dung: „Wer an­dern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“.
Vivere alle spalle di qualcuno = Auf jemandes Kosten leben, jemandem auf der Tasche liegen (wörtlich: „auf den Schultern von jemandem leben“)
Arrampicarsi sugli specchi
= Sich aufs Glatteis begeben (wörtlich: „Auf ei­nen Spiegel klettern“)
Andare sparato
= Brettern [wörtlich: „(wie) geschossen gehen/ fahren“]
Bere come una spugna
= Saufen wie ein Loch (wörtlich:"Trinken wie ein Schwamm“)
Tenere il piede in due staffe = Zwei (oder mehrere) Eisen im Feuer haben (wörtlich: „Den Fuß in zwei Steigbügel halten“)
Stare a stecchetto
Tenere qualcuno a stecchetto = Eine strenge Diät befolgen / am Hungertuch nagen / knapp bei Kasse sein / Jemanden kurz halten
Stecchetto“ bedeutet wörtlich „Stäbchen“, „a stecchetto“ „knapp, kurz gehalten, spar­sam“. Ursprünglich nur aufs Essen bezogen, heute bezieht man sich üblicherweise aufs Geld.

Da quando ho messo su pancia mia moglie mi tiene a stecchetto. =Seit ich zugenommen habe, hält mich meine Frau sehr kurz.
È un nobile, ma pe­ren­ne­mente al verde. La sua fa­miglia lo tiene a stec­chet­to. = Er ist ein Adeliger, aber dauernd blank. Sei­ne Familie hält ihn kurz.
Eine der Hypothesen zur Etymologie der Re­de­wendung ist, dass sie von dem Stäb­chen abgeleitet wird, das zum Aufspießen von Es­sens­krümeln zum Füttern von kleinen Vögeln, die aus dem Nest gefallen sind, dient.
Avera la stoffa = Das Zeug haben (wörtlich: „den Stoff haben)"
Ha la stoffa del vincitore. = Er hat das Zeug zum Sieger.
Essere ridotto a uno straccio = Völlig heruntergekommen sein, elend aussehen (wörtlich: zu einem Fetzen / Putzlumpen geworden sein
Rimanere di stucco = Verblüfft sein (wörtlich: „Wie aus Stuck bleiben“)

 
 
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