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Recanati ist ein Städtchen mit etwa 21.000 Einwohnern in der italienischen Region Marken. Die Stadt liegt 30 Kilometer südlich von Ancona und nur 10 km von der Adria-Küste entfernt. |
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„Lieb war mir stets hier
der verlass'ne Hügel
und diese Hecke, die vom fernsten Umkreis
so viel vor meinem Blick verborgen hält ... “ |
Von Recanati sprechen ist wie den großen Dichter Giacomo Leopardi heraufbeschwören, der hier 1798 geboren wurde und von seinem Heimatort Inspiration
für viele seiner Gedichte fand. Spontan kommt beim Anblick
des Platzes vor Leopardis Geburtshaus der Gedanke an den „Samstag
auf dem Dorf“, oder, wenn man den Turm neben der Sant'Agostino-Kirche
sieht, an das Gedicht „Die einsame Amsel„. Ebenso
kann man sich in die Atmosphäre seines Gedichtes „Das
Unendliche“ hineinversetzen, wenn man am Sonnenuntergang
einen Spaziergang am Gipfel des Monte Tabor unternimmt. Giacomo Leopardi ist einer der wichtigsten
italienischen Dichter des 19. Jahrhunderts. |
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„Sempre caro mi fu questermo
colle,
e questa siepe, che da tanta parte
dellultimo orizzonte il guardo esclude
... “ |
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Ansicht der Stadt von Süden |
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Recanati ist zwar vielen Italienern als Geburtsstadt ihres
großen Dichters ans Herz gewachsen, es ist aber auch
eine bemerkenswert schöne kleine Hügelstadt.
Der Ort erstreckt sich auf einem Hügelkamm, der sich
direkt hinter der Adriaküste erhebt. Recanati ist die
typische „Balkon"-Stadt. |
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Von ihr aus hat man eine
weite Sicht über ein herrliches Panorama: Städtchen
und Dörfer, sanfte Hügel, die etwa 12 km entfernte
Adria im Osten. An klaren Tagen soll man sogar die Berge des
ehemaligen Jugoslaviens sehen können. In Richtung Norden
sieht man den Monte Conero. Im Westen die Apenninen mit den
Bergspitzen der Monti Sibillini. |
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Auf dem Hauptplatz |
Recanati, das etwa 30 Kilometer
südlich von Ancona liegt, ist eine Stadt von 21.000
Einwohnern in der italienischen Region Marche (Marken)
und Sitz eines Bischofs. Die Altstadt erstreckt sich auf einem
296 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Hügelzug zwischen den Flusstälern
der Potenza und des Musone. 1229 sprach Friedrich II. von Hohenstaufen der Stadt das Recht auf einen eigenen Hafen zu, das heutige Porto Recanati, ca. 12 km von Recanati entfernt an der
Adriaküste. |
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Der Palazzo
Pubblico auf dem Hauptplatz |
Im 16. und
17. Jahrhundert war Recanati bekannt für seine Handelsmesse,
eine der größten im ganzen Kirchenstaat, und bis
heute haben die breiten Straßen und Gebäude den Charakter
einer reichen Kaufmannsstadt bewahrt. |
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Im Dom |
Der Dom San Flaviano wurde im X. Jahrhundert gebaut, davon sind aber nur wenige Spuren übrig geblieben. Anfang des XIII. Jahrhunderts wurde eine neue Kirche errichtet, die zwischen den Jahren 1389 und 1412 vom Kardinal Angelo da Bevagna wiedererbaut wurde. Der Dom birgt unter anderem
das Grabdenkmal von Papst Gregor XII., der nach seinem Rücktritt
1415 vom Papstamt 1417 in Recanati starb. |
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Die Kirche San
Domenico zeigt ein schönes Portal aus dem XIII. Jahrhundert
sowie Gemälde von Lorenzo Lotto. Darüber hinaus sind
in Recanati malerische alte Adelspaläste und der Palazzo Pubblico
mit seinem Zinnenturm sehenswert. |
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In den Gassen der Altstadt |
Im XV. und XVI. Jahrhundert
spielte Recanati eine große rolle im Handel mit den Adria-Ländern.
Recanati wurde Anziehungspunkt für viele Gelehrte, wie
den Humanisten Antonio Bonfini, Juristen, wie Antonio
da Cannara und berühmte Mahler wie Lorenzo Lotto,
Guercino, Caravaggio, Sansovino und Luigi
Vanvitelli. |
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Hügellandschaft unmittelbar vor der Stadt |
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Ein weiterer großer Sohn
von Recanati ist der Tenor Beniamino Gigli. Gigli war
einer der größten Tenöre seiner Zeit und
galt als legitimer Nachfolger von Enrico Caruso .
Besonders eingeprägt hat er sich dem Publikum jedoch mit seiner Interpretation der Partie des Rodolfo in Giacomo Puccinis „La Bohème“ und der Titelpartie in Umberto Giordanos „Andrea Chénier„. |
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Heutzutage ist Recanati Sitz des „Centro Mondiale della Poesia“ (Internationales Zentrum der Dichtkunst). Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Palazzo Leopardi, noch von den Nachfahren Leopardis bewohnt, ist für Besucher geöffnet. Die Atmosphäre, die Leopardis Leben und Zeit am meisten heraufbeschwört, ist zweifelsohne in der Bibliothek aufzufinden, in der 20.000 Bände aufbewahrt werden, unter denen Inkunabeln und antike Bände, die von Monaldo Leopardi, dem Vater des Dichters, gesammelt wurden. |
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