Landschaften/ Orte

Die Timmelsjoch-Hochalpenstraße
Die Timmelsjoch-Hochalpenstraße ist eine atemberaubende Passstraße in den Alpen, die Tirol in Österreich mit Südtirol in Italien verbindet. Die Straße führt über das Timmelsjoch (Passo del Rombo), einen Pass mit einer Höhe von 2.509 Metern über dem Meeresspiegel.
Rasthaus Timmelsjoch
Baugeschichte
Bereits im Mittelalter fungierte das Timmelsjoch als Verbindung zwischen dem Passeiertal und dem Ötztal. Die erste bekannte Erwähnung dieses Berg­passes stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert wurde ein Saum­pfad angelegt, der es ermöglichte, Güter mithilfe von Saumtieren wie Pferden und Eseln zu transportieren.
Die Geschichte der Straße geht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als die ersten Pässe für den Verkehr geöffnet wurden. Der Bau der Straße begann jedoch erst in den 1950er-Jahren und wurde von österreichischen und italienischen Bau­firmen gemeinsam durchgeführt. Die Arbeiten an der Straße waren sehr an­spruchsvoll, da sie durch ein schwieriges Gelände mit vielen Steigungen und Kur­ven führt. Die Straße bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft und ist heute ein wichtiges Element des touristischen Angebots in der Region. Der Timmelsjoch ist Teil der Europäischen Wasserscheide und der einzige befahrbare Übergang des Alpenhauptkamms zwischen Reschen und Brenner.
Luftaufnahme auf die Serpentinen der Passstraße

Die Timmelsjoch-Hochalpenstraße ist eine Mautstraße.
Einfache Fahrt mit dem PKW: 17 Euro
Hin- und Rückfahrt: 24 Euro
Einfache Fahrt mit dem Motorrad: 15 Euro
Hin- und Rückfahrt: 21 Euro
Saisonkarte für PKW oder Motorrad: 80 Euro

Öffnungszeiten:
Mo - So (07:00-20:00)
Die genannten Öffnungszeiten gelten von Anfang Juni bis Ende Oktober. Außerhalb dieses Zeitraums ist die Hochalpenstraße wegen Schnee gesperrt.

St. Martin im Passeier
Der malerische Ort St. Martin könnte der Start- und Zielpunkt einer Er­kun­dungsfahrt dieser beeindruckenden Hochalpenstraße sein. Das Dorf liegt in der zauberhaften Region Passeiertal und besticht durch seine idyllische Schön­heit. Nach dem Erlebnis einer Fahrt auf der grandiosen Panoramastraße wäre ein Hotel in St. Martin in Südtirol ideal, um Körper und Seele zu erholen.
In Saltaus (die südlichste Fraktion von St. Martin) erhebt sich ein be­mer­kens­wertes Gebäude, der Schildhof, der einst im 12. Jahrhundert er­rich­tet wurde und heute als bezauberndes Hotel dient. In mittelalterlichen Zeiten fungierte der Schildhof als bedeutende Zollstation der angesehenen Grafen von Tirol. Unter den elf erhaltenden Ansitzen in Passeier, die den bäu­er­li­chen Bewohnern durch ihre wertvollen Waffendienste Vorrechte ge­währ­ten und sie in den niederen Adelsstand erhoben, darf der Schildhof stolz seinen Anspruch als der älteste von ihnen erheben.
Schildhof Saltaus (*)
Der Schildhof Saltaus ist insofern ein geschichtsträchtiger Ort, da er dem Frei­heitskämpfer Andreas Hofer als Versteck diente. Dieser historische Hof ist ein bemerkenswertes Ziel. Hier kann man in die Vergangenheit eintauchen und mehr über die bedeutende Rolle von Andreas Hofer während der Tiroler Freiheitskämpfe erfahren.

St. Leonhard im Passeier
In St. Leonhard gibt es ebenfalls einiges zu entdecken. Als Geburtsort des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer, hat die Ortschaft im Herzen des Passeiertals auch kulturell einiges zu bieten: der Sandwirt, das Geburtshaus des legendären Tiroler Helden, das Museum Passeier, die Jaufenburg und viele andere mehr. Besuchenswert ist beispielsweise die St Anna Kirche. Auch kann man durch die malerischen Straßen schlendern und das alpine Flair genießen. Auch dieser Ort ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in die umliegende Natur.
St. Leonhard (**)

Moos im Passeier
Der direkt an der Timmelsjochhochstraße gelegene Ort Moos liegt zu weiten Teilen im Naturpark Texelgruppe und ist somit unter Schutz gestellt.
Moos (***)
Eine sehr interessante Sehenswürdigkeit in Moos ist das "Bunker Moo­seum. Es handelt sich dabei um eine einzigartige Museumseinrichtung, die in einem Bunkerbau aus den 1930er-Jahren untergebracht ist. Hier werden The­men­be­reiche präsentiert, die die Besonderheiten der Natur und der Ge­schich­te der Region Hinterpasseier zeigen. Der Bunker Mooseum dient auch als Informationszentrum für den Naturpark Texelgruppe. Ein Rundgang durch das Museum bietet fesselnde Wissens­gebiete für die ganze Familie in einer ein­zig­arvtigen Umgebung und lädt zu weiteren Erkundungen der Region ein.

Der Stieber Wasserfall ist ein wahres Juwel inmitten der alpinen Land­schaft. Direkt von Moos ausMoos aus kann man eine Wanderung un­ter­nehmen, um diesen beeindruckenden Wasserfall zu erreichen. Der Weg führt durch eine idyllische Umgebung, vorbei an üppigen grünen Wiesen und klaren Bergbächen. Sobald man den Wasserfall erreicht, wird man von der ma­jes­tä­ti­schen Schönheit und dem tosenden Geräusch des fallenden Wassers fasziniert sein. Es ist ein perfekter Ort, um eine Pause einzulegen, die Natur zu genießen und den Moment in vollen Zügen zu erleben.

Eine weitere lohnenswerte Wanderung von Moos aus führt zur Seeberalm und zum Seeber See. Der Weg führt durch malerische Almwiesen, vorbei an duf­tenden Alpenblumen und mit Blick auf majestätische Berggipfel. Die Seeber­alm ist ein beliebter Rastplatz, an dem man sich mit regionalen Spe­zia­li­täten stärken und die Ruhe der Natur genießen kann. Der Seeber See liegt eingebettet in einer bezaubernden Berglandschaft und bietet die Möglichkeit, sich in seinem klaren Wasser zu erfrischen. Es ist ein Ort der Entspannung und Erholung, an dem man die Schönheit der Natur in vollen Zügen genießen kann.
Unterwegs zum Seebersee (****)

Ein weiteres sportliches und landschaftliches Erlebnis entlang der Timmelsjoch-Hochalpenstraße bietet der Passerschluchtenweg. Im Sommer 2015 wurde in der Passerschlucht zwischen St. Leonhard und Moos in Passeier mit­hilfe spektakulär anmutender Metall­kon­struktionen eine Wanderroute er­schlos­sen, welche die Kraft des Wassers fast hautnah erlebbar macht. Wäh­rend der Wanderung wird man Zeuge der gewaltigen Kräfte der Natur, die im Laufe der Zeit diese beeindruckende Schlucht geformt haben. Der Weg führt durch dichte Wälder, über rauschende Flüsse und bietet immer wieder fas­zi­nie­rende Ausblicke auf die steilen Felswände der Schlucht. Es ist eine Wanderung voller Abenteuer und Naturschönheiten.
Passerschluchtenweg

Für diejenigen, die nach noch mehr Adrenalin suchen, bietet Moos die Mög­lich­keit zum Rafting auf dem Passer-Fluss. Dieser aufregende Was­ser­sport erfordert Teamarbeit und bietet eine spannende Möglichkeit, die wilde Natur aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Mit einem erfahrenen Guide kann man durch Stromschnellen navigieren und den Nervenkitzel des Raftings genießen. Es ist eine Aktivität, die sowohl Anfänger als auch erfahrene Abenteurer anspricht und ein unvergessliches Erlebnis auf dem Wasser bietet.

Während der Fahrt entlang der Timmelsjoch Hochstraße wird man von einer spektakulären Landschaft umgeben sein. Die majestätischen Gipfel der um­lie­genden Berge erheben sich majestätisch in den Himmel, während tiefe Tä­ler und grüne Almwiesen eine malerische Kulisse bilden. Die Serpentinen der Stra­ße winden sich durch diese prachtvolle Natur, bieten atemberaubende Aus­blicke und lassen das Herz jedes Naturliebhabers höherschlagen.

Timmelsjoch Experience
Für die im Winter gesperrte kühne Alpenstraße, mit dem Übergang am Tim­melsjoch nach Österreich, wurden unter dem Namen Timmelsjoch Experience (Timmelsjoch Erfahrung) fünf markante Architektur-Skulpturen konzipiert, die über Natur, Geschichte, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft der Region informieren sollen. Es ist eine unverzichtbare Ergänzung entlang der Timmelsjoch-Hochalpenstraße. Es ist von 2011 bis 2018 zwischen Moos und Hochgurgl (auf der österreichischen Seite) entstanden.
Entlang der Straße wurden sechs Stationen mit besonderen Attraktionen errichtet. Auf der Passhöhe befindet sich das Passmuseum Timmelsjoch. Weitere Attraktionen sind der „Granat“ bei Moos in Passeier, das „Fernrohr“ unterhalb des Scheibkopfs auf der Südtiroler Seite nahe der Passhöhe, der „Schmuggler“ bei der Timmelsbachbrücke zwischen Timmelsjoch und Mautstelle und der „Steg“, der sich oberhalb von Hochgurgl bei der Mautstelle befindet. Es ist erwähnenswert, dass der Eintritt zu allen Stationen kostenlos ist.

Die Station Granat erstreckt sich oberhalb von Moos und besteht aus einem betonierten Schauraum sowie einer offenen, rot lackierten Stahlstruktur. Diese Struktur bildet einerseits einen Raum, der an eine geologische Formation erin­nert, und dient andererseits auch als Aussichtsplattform.

Schmuggler: In einem begehbaren Betonwürfel mit einer Aussparung in Form einer menschlichen Figur wird die Geschichte vom Schmuggeln an diesem Ort erzählt.
Schmuggler (*****)

Fernrohr: Die Architektur der beiden Gebäude ist in einer winkelförmigen Anordnung gestaltet, die sich wie ein Fernrohr erweitert und somit einen Rah­men um den atemberaubenden Panoramablick bildet. Hier besteht die Mög­lich­keit, sich über die Geologie und die Tierwelt des hochalpinen Raums zu informieren.
Fernrohr (******)

Transit: In der ehemaligen Kaserne knapp unterhalb der Passhöhe, die 1930 erbaut wurde, werden Bilder zum Straßenbau ausgestellt und Interviews mit Zeitzeugen präsentiert.

Direkt am Timmelsjoch thront das Passmuseum wie ein einzelner Fels, grenz­überschreitend von Österreich nach Italien. In Anerkennung an die bemerkenswerte Leistung der Pioniere der Passstraße erzählt das Museum die Geschichte der Timmelsjoch Hochalpenstraße vom Spatenstich bis zur Fer­tig­stel­lung. Die Lage wurde gezielt gewählt: Auf Nordtiroler Boden erbaut, ragt die beeindruckende Konstruktion 16 Meter in die Südtiroler Seite hinein. Es be­in­haltet einen Raum, der an eine Eishöhle erinnert.
Passmuseum (******)

(*) ManfredK (Lizenz Creative Commons)
(**) Andrija12345678 (Lizenz Creative Commons)
(***) Tourismusverein Passeiertal (Lizenz Creative Commons)
(****) Ina Adobe Stock (Lizenz Creative Commons)
(*****) OTFW (Lizenz Creative Commons)
(*****) Pstours (Lizenz Creative Commons)
(******) Adrian Michael (Lizenz Creative Commons)

 
 
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